Witzig, toll, einmalig, super: So beurteilten die Lesben und Schwulen
die Idee, nach einem anstrengenden Sporttag zum Speisen, Einkaufen oder
Feiern in die zentral gelegene Galeria Kaufhof zu kommen. Von der
Lebensmittelabteilung im Tiefgeschoss bis zum Restaurant Dinea im fünften
Stock waren alle Bereiche geöffnet. Die TeilnehmerInnen konnten im
Restaurant aus einem reichhaltigen Speisenangebot wählen und profitierten
in vielen Abteilungen von speziellen Rabatten und Aktionen.
Nicht alle Gäste kamen mit festen Kaufabsichten. Eine Besucherin aus
Kanada: „Ich weiß noch nicht, was ich möchte, aber es ist ansteckend, wenn
so viele Leute einkaufen, und deshalb werde ich wohl doch etwas mitnehmen,
zumal es wirklich sehr günstige Angebote gibt.“ Ein Teilnehmer aus Langen
meinte: „Ich war noch nie in einem Kaufhof, aber diese Aktion hat mich
überzeugt. Jetzt werde ich bestimmt öfter hingehen.“
Erwartungsgemäß besonders groß war das Gedränge im Restaurant und in
der Abteilung für Herrenkleidung, aber auch Dameinkleidung und
Haushaltswaren wurden gut frequentiert. Das Personal, das für die Aktion
eine Nachtschicht einlegte, brillierte durch Freundlichkeit und gute
Laune. Ein Kundenbetreuer aus der Haushaltsabteilung zu der Aktion: „So
etwas muss man einmal erlebt haben! Wir freuen uns über die lesbischen und
schwulen KundInnen. Wir kennen sie als Menschen mit Tischkultur, die gern
auch hochwertigere Waren kaufen.“
Eine Veranstaltung innerhalb der Shopping Night sorgte für besonderen
Andrang und lockte schwul-lesbische Prominenz an: Die kanadische
Organisation Rendez-Vous Montreal 2006 warb zusammen mit dem Land Kanada
und dem Staat Quebec für die weltweite schwul-lesbische
Breitensportveranstaltung OutGames, die in zwei Jahren in Montreal
stattfinden wird. Jean Yves Duthel, der für die Öffentlichkeitsarbeit der
Organisation verantwortlich ist, zeigte sich von der Gay Shopping Night
begeistert: „Das ist eine phantastische Idee, die ich auch als Anregung
für Montreal 2006 mit nach Hause nehme. Die Veranstaltung ist ein Symbol
dafür, wie liberal diese Stadt ist.“
Rudolf Hampel, einer der Berliner CSD-Organisatoren, zeigte sich
begeistert: „Ich werde versuchen, ein großes Berliner Kaufhaus von einer
ähnlichen Aktion zu überzeugen.“
Der Münchner Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl, sagte: „Es passt
zum Zeitgeist, dass man Schwule und Lesben jetzt auch als solvente
Kundschaft entdeckt.“ Auch Dietmar Holzapfel, Geschäftsführer des
traditionsreichen Münchner Hotelrestaurants nebst angeschlossener Sauna
Deutsche Eiche und ebenfalls Sponsor der EuroGames, ging auf
schwul-lesbische Schnäppchenjagd. „Ich finde diese Idee großartig. Die
EuroGames Shopping Night der Galeria Kaufhof und die gesamten EuroGames
sind typisch dafür, wie liberal München heute ist. Ich bin glücklich, hier
leben zu dürfen.“
Wolfram Struth, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof und Initiator der
Gay Shopping Night, zeigte sich hoch zufrieden: „Es war ein tolles
Ereignis an diesem Abend, unser Haus in einer absolut entspannten
Atmosphäre mit einem Mix aus Shopping, Spass und Party erleben zu können.
Unsere Mitarbeiterinnen waren gleichfalls begeistert, insbesondere über
die überaus freundliche und zuvorkommende Art und Weise aller
Besucherinnen. Kurz: Es hat und allen viel Spaß gemacht!“