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Die EuroGames 2004 finden in vielen Medien redaktionelle Beachtung. Zu zahlreichen Artikeln in regionalen und nationalen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen kommen noch Hörfunk- und TV-Sendungen mit lokaler und überregionaler Reichweite.


Juli 2004 - GO München
EuroGames 2004 Das größte schwul-lesbische Sport-Event – Die neunte Ausgabe der schwul-lesbischen Sportveranstaltung kommt nun endlich an die Isar, mit 20.000 Gästen im Tross – ein Fest nicht nur für die Community  ...mehr!

17.06.2004 - Süddeutsche Zeitung
Teilnehmer-Rekord bei den EuroGames – 5300 Sportler aus ganz Europa kommen zu den schwul-lesbischen Spielen im Juli  ...mehr!

05.06.2004 - Adam
EuroGames 2004 in München – Vom 29. Juli bis 1. August findet in München das größte schwul-lesbische Sportereignis des Jahres statt. Über 5.000 Sportler/innen aus 47 Ländern werden sich in 27 Disziplinen messen. ADAM informiert  ...mehr!

Mai 2004 - Our Munich I
Der Legende zweiter Teil – Am 19. Mai starten die EuroGames ihre zweite Magic-Bar-Tour. Über 40 der beliebtesten Münchner Lokale bieten Freigetränke  ...mehr!

Mai 2004 - Our Munich II
Ein München-Bilderbuch für die EuroGames – Der Künstler Robert C. Rore stellt sein neuestes Werk vor  ...mehr!

Mai 2004 - Our Munich III
Fechten mit Florett und Feder – Beim Begriff Fechten denken die meisten an Ritterfilme und schlagende Verbindungen. Anders Margit Roth  ...mehr!

13.04.2004 - tz München
Eurogames 04. Wie Olympia – nur andersrum. Wettkämpfe für Schwule, Lesben und den Rest. Handtaschenweitwurf und Stöckelschuh-Rennen: Solche Disziplinen gehören zu den Attraktionen des Christopher Street Day, der heuer am 24. Juli stattfindet. Diesen Sommer ist das jährliche Festival der Schwulen und Lesben nur der turbulente und schrille Auftakt für ein Spektakel, das in dieser Dimension erst einmal in Europa stattgefunden hat:  ...mehr!

April 2004 - reFRSEH magazine, London
MUNICH BUTCH! EUROGAMES 2004 – A right little Athlete´s Village! As queer gear up for EuroGames IX in Munich this summer (29th July - 1st August), Adrian Gillan checks the form, plays the field and asks:  ...mehr!

April 2004 - Our Munich
Magic Bar Tour – der 2. Teil. “Nachdem die Wiener aus waren, habe ich Spaghetti gekocht”  ...mehr!

10.03.2004 - Münchner Wochenblatt
Top-Event des Sports. EuroGames erwarten mehr als 5000 Athleten. Rund um das Olympiagelände finden vom 29. Juli bis 1. August die EuroGames statt. Gäste aus ganz Europa treffen sich zu sportlichen Wettkämpfen, die in ein kulturelles  ...mehr!

März 2004 - Our Munich I
Barbara Wankerl gibt Lesben ein Gesicht – Sportlich ist Barbara Wankerl eigentlich nicht. Dass sie heute bei den EuroGames im Kraulen für die Isarhechte antritt, hat eher mit ihren Studienjahren  ...mehr!

März 2004 - Our Munich II
Sportbegeisterte Lesben vor – Frauenpower für die EuroGames. Die Hälfte der EuroGames den Frauen – 50 Prozent Teilnehmerinnen! Das ist das Ziel der EuroGames-OrganisatorInnen in München  ...mehr!

März 2004 - Our Munich III
Gay Games 2006 nicht in Montreal – Der Dachverband der Gay Games hat Montreal das Event entzogen. Die Kanadier wollen nun ihre eigenen Spiele veranstalten.  ...mehr!

Februar 2004 - München erleben
München im EuroGames-Fieber – Eine bunte Parade durch die Innenstadt am 24. Juli ist der Auftakt für das Festival zum größten schwul-lesbischen Sportereignis Europas, den IX. EuroGames  ...mehr!

Februar 2004 - Our Munich
Wenn der Pfannkuchen zum Taucher wird – Wer Aerobic mit harmlosem Herumgehüpfe im Fitness-Studio assoziiert und bei Cheerleading  ...mehr!

Januar 2004 - Airport München - MUC Flyer
EUROGAMES 2004 IN MUNICH – In the upcoming summer Munich will be host the ninth EuroGames. Since 1992, these lesbians and gay sports championships  ...mehr!

Januar 2004 - Our Munich
Im Laufschritt am Ball – Andreas Klose ist ein vielbeschäftigter Mann: Wenn er nicht gerade als ehrenamtlicher Vorstand des schwulen Informations- und Kommunikationszentrums SUB  ...mehr!

Dezember 2003 - Our Munich
Sensibel reagieren statt hart zuschlagen – Sebastian Kühnen (39) tritt für den Münchner Karateverein Bushido bei den EuroGames in der Disziplin Karate an  ...mehr!

November 2003 - Our Munich
Trinken für die EuroGames – Das Organisationsteam veranstaltet seine erste Magic-Bar-Tour durch 45 Lokale  ...mehr!

Oktober 2003 - Our Munich
Schnittstelle zwischen Industrie und Sport – 100.000 Euro. Das ist die magische Zahl, die wir uns vorgenommen haben, für die EuroGames in München bei Unternehmen und Spendern einzuwerben. Bei der Formel 1  ...mehr!

September 2003 - Our Munich
money, money, money… must be funny – Nicht Geld, sondern Sport, Spaß und Begegnungen stehen im Mittelpunkt der EuroGames. Aber all das funktioniert nicht ohne eine vernünftige  ...mehr!

August 2003 - Our Munich
Das Rainbow-Village – Straßenfest und Knotenpunkt  ...mehr!

11.07.2003 - Süddeutsche Zeitung
Basteln am Rainbow Dream. Christopher Street Day und Rathaus-Clubbing – die Pläne. Stolz klingen sie und haben strahlende Augen, wenn die Organisatoren und Veranstalter  ...mehr!

Juli 2003 - Our Munich
Betreut von vorn bis hinten. Wir kümmern uns um das Beste bei den EuroGames: um die TeilnehmerInnen. Und das von vorne bis hinten, beginnend mit  ...mehr!

Juni 2003 - Our Munich
Turnt Linux auch bei EuroGames? Wie jeden Monat stellen Euch die EuroGames an dieser Stelle eines ihrer neun EuroTeams vor, die seit nunmehr fast zwei Jahren eine der größten schwullesbischen   ...mehr!

5.5.2003 - Süddeutsche Zeitung
Sporteln, shoppen, integrieren. Die schwul-lesbischen Europameisterschaften 2004: Eine Chance für den Sport – und für den Einzelhandel. "Wir haben bisher nur positive Reaktionen bekommen."  ...mehr!

Mai 2003 - Our Munich
Hier schlägt das Herz der EuroGames. Auch in diesem Monat stellen die EuroGames eines ihrer neun EuroTeams vor, das seit Monaten daran arbeitet, eine der größten schwul-lesbischen Sportveranstaltungen Europas 2004 an die Isar zu holen  ...mehr!

April 2003 - Our Munich
Farbe bekennen, Flagge zeigen. Im Motto der EuroGames 2004 „Munich s'ports the rainbow“ steckt die Botschaft: „Munich supports the rainbow“. Wir wollen (Regenbogen-)Flagge zeigen  ...mehr!

1.3.2003 - Münchner Samstagsblatt
Ein rosarotes Wintermärchen - Holigay on Ice. Am Freitag, den 21. Februar, glich der "Münchner Eiszauber", die Eislauffläche mitten in der Münchner City, einem pink schimmernden Seidentuch  ...mehr!

März 2003 - Our Munich
Kontakte knüpfen, Wehwehchen heilen. Auch in diesem Monat stellen die EuroGames eines ihrer neun EuroTeams vor, die seit Monaten kräftig daran arbeiten, Europas größte schwullesbische Sportveranstaltung 2004 an die Isar zu holen  ...mehr!

Februar 2003 - Sergej
HoliGay on Ice - Die 1. lesbisch-schwule Eislaufnacht am 21. Februar. Ein rosarotes Wintermärchen! Das soll am 21. Februar zumindest für einige Stunden auf dem Eislaufgelände hinter dem Rathaus  ...mehr!

Februar 2003 - Our Munich
Die Imagepfleger vom Marketing-Team. Europas größte schwullesbische Sportveranstaltung kommt an die Isar. In 18 Monaten heißt es im Olympiapark und in der ganzen Stadt: „Munich s'ports the rainbow“  ...mehr!

Januar 2003 - Our Munich
"EuroGames 2004" - unsere Spiele. Noch 18 Monate bis zu den EuroGames in München - das klingt so weit weg! Doch die Zeit ist „ein sonderbar Ding" - und plötzlich heißt es dann in der Olympiahalle: „Die Spiele sind eröffnet!"  ...mehr!

Dezember 2002 - Queer City, Bayern
EuroGames 2004 - Der Beirat (Advisory Committee) für die EuroGames, die vom 29. Juli bis zum 1. August 2004 in München stattfinden, hat zum ersten Mal die Öffentlichkeit über den Stand  ...mehr!

15.11.2002 - Abendzeitung
OB Ude: „Dieses Ereignis tut der ganzen Stadt gut" - In München finden 2004 die „EuroGames" statt. Die AZ sprach mit OB Christian Ude, dem Schirmherrn und Ehrenvorsitzenden der schwul-lesbischen Europameisterschaften  ...mehr!

15.11.2002 - Abendzeitung
EuroGames: München sieht rosarot - Im Juli 2004 kommt die schwul-lesbische Europameisterschaft in den Olympiapark. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 5000 Teilnehmern aus 24 europäischen  ...mehr!

15.11.2002 - Münchner Merkur
Exotik im Stadion: Fußball und Cheerleading - Schwul-lesbische Europameisterschaften „EuroGames" kommen 2004 nach München  ...mehr!

15.11.2002 - Süddeutsche Zeitung
Spektakel und Kulturwoche - 2004 startet die EM für schwule Sportler, der Beirat ist gegründet.
Die schwul-lesbische Farbenlehre ist kompliziert  ...mehr!

14.11.2002 - tz München
Synchronschwimmen, Golf: Homos kämpfen um Gold - 5000 Schwule und Lesben treten bei den Eurogames am Olympiagelände gegeneinander an. Luftgewehrschießen, Badminton, Synchronschwimmen, Golf und Cheerleading  ...mehr!

12.11.2002 - Bild
Olympia-Zentrum: Riesensportfest nur für Schwule und Lesben. Ude Schirmherr - 5000 Aktive werden erwartet. Schrill, bunt, provokant: Im Sommer 2004 steigen im Münchner Olympiapark die schwul-lesbischen Europameisterschaften  ...mehr!

April 2002 - Sergej
„Das Sportevent der Dekade" - Die EuroGames 2004 kommen nach München. Am 3. März fiel die Entscheidung in Antwerpen: Mit 37 zu 15 Stimmen setzte sich die Münchner Bewerbung für die Eurogames gegen die Konkurrenz aus Wien durch  ...mehr!

April 2002 - Sergej
Ein Stück vom Kuchen - Eurogames-Party im „Soul City" mit viel Polit-Prominenz. Da steckte schon Symbolik drin: OB Christian Ude und Stadtschulrätin (und Team- München Ehrenmitglied!) Elisabeth Weiss-Söllner verteilten den „Eurogames"-Kuchen 2004  ...mehr!

April 2002 - Our Munich
Münchner G'schichten - Diesmal zu Gast bei Natalie Hartmann: Münchens Goldjunge. EuroGames 2004 - für uns Anlass genug eine sportliche Münchner Geschichte zu bringen  ...mehr!

April 2002 - Our Munich
EuroGames 2004 - die Jubelfeier im Soul City. Es ist amtlich: das größte Sportevent für Europas Lesben und Schwule wird in München unter dem Motto „Munich s'ports the Rainbow" vom 29.07. bis 01.08.2004 auf dem Olympiagelände stattfinden.  ...mehr!

22.3.2002 - Süddeutsche Zeitung
Eurogames 2004 in München - 5000 Sportler kommen zum schwul-lesbischen Sportfest. München hat den Zuschlag für die Eurogames 2004 bekommen, einem schwul-lesbischen Amateursport-Festival, das im vier-Jahres-Turnus in einer europäischen Großstadt abgehalten wird  ...mehr!

22.3.2002 - Abendzeitung
Keine Angst, für die nächsten "EuroGames" muss nicht schon wieder ein neues Stadion gebaut werden. Im Sommer 2004 werden sich rund 5000 Teilnehmer aus ganz Europa zu Leichtathletik- und Schwimmwettkämpfen, zu Ballsport und Golfturnieren treffen  ...mehr!

13.3.2002 - Süddeutsche Zeitung
EuroGames 2004 in München: Golf und Line Dance - Am Tag der Entscheidung, sagt Hermann Brem, sei er sich sicher gewesen, dass es klappt. Schließlich habe man eine hervorragend gestaltete Bewerbungsmappe eingereicht  ...mehr!



 

Juli 2004 GO München

EuroGames 2004 – Das größte schwul-lesbische Sport-Event
Die neunte Ausgabe der schwul-lesbischen Sportveranstaltung kommt nun endlich an die Isar, mit 20.000 Gästen im Tross - ein Fest nicht nur für die Community. Ein Überblick über das Kulturprogramm und was sonst noch so auf den Eurogames 2004 los ist.

von Matthias Kuhn

"Die größte Sportveranstaltung Münchens vor der Fußball WM 2006? Kommen Sie ins Grübeln, ob Sie irgendeine Europameisterschaft oder ein Leichtathletiktreffen vergessen haben? Es sind die Eurogames! Rund 5300 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa werden ab dem 29. Juli in der Stadt erwartet, nicht zu vergessen die 20.000 Gäste. Die Wettkämpfe selbst finden zwischen dem 29. Juli und 1. August statt. Auftakt ist aber schon der CSD-Samstag am 24. Juli, an dem auch das kulturelle Rahmenprogramm beginnt. Von der Verleihung des "6. Literaturpreises der schwulen Buchläden" (s. auch Literatur S. 74) über Bergtouren, Lesungen, Bootsfahrten und eine schwul-lesbische Filmnacht bis hin zu Konzerten und Museumsführungen ist für jeden etwas dabei. Und ausdrücklich weisen die Veranstalter darauf hin, dass bei den Eurogames 2004 jeder willkommen ist, egal welche sexueller Orientierung, Hautfarbe oder Religion er/sie hat, und das gilt sowohl für die Gäste als auch für Teilnehmer.

26 Disziplinen sind geboten, sie reichen von Cheerleading (eine Disziplin, die man bei anderen sportlichen Wettkämpfen sicher vergeblich suchen wird) und Karate über Schwimmen und Volleyball bis hin zu Fechten und Laufen. Tickets gibt es sowohl für die Einzelveranstaltungen oder man besorgt sich gleich das Paket ":LaOla": Für 35 Euro hat man dann Zutritt zu sämtlichen Sportveranstaltungen, der Eröffnungsfeier in der Olympiahalle (u.a. Mit Georgette Dee, Marla Glen und den Croonettes) sowie der Abschlussfeier.

Schon seit 1992 finden die Eurogames regelmäßig statt, in Deutschland bisher in Frankfurt am Main, Berlin und Hannover. Da wurde es Zeit, dass die "Spiele" heuer nach München kommen, bevor sie vielleicht mal bei unseren Lieblingsrivalen in Hamburg gastieren. Schirmherr - wie für den CSD (s. auch München Aktuell S. 14) - ist natürlich Kolumnist und Oberbürgermeister Christian Ude. Und die Anwohner des Glockenbachviertels können sich schon mal auf einige tolle Hochsommernächte und -tage einstellen, wenn all die Sportler und Gäste sich unters Münchner Szenevolk mischen. Idealerweise verirren sich auch möglichst viele Nicht-Isarvorstädter, Sport- und Szenemuffel in das Viertel rund um die Müllerstraße: Schließlich haben wir einen Ruf als weltoffene und feierwütige Stadt zu verlieren."

EuroGames 2004, 29. Juli bis 1. August, Kulturprogramm ab 24. August [24. Juli ist korrekt, Anm. d. Red.]. Tickets für die Kulturveranstaltungen über München Ticket, Tel. 54 81 81 81, oder im Internet unter www.eurogames.info/2004, dort gibt es auch Karten für die Wettkämpfe.

[es folgt das EuroGames-Kulturprogramm mit dem Hinweis: "Die Termine und Stätten der Sportwettkämpfe standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest, Infos im Vorfeld der Eurogames: www.eurogames.info/2004]

Quelle: GO München, Seite 52



 

17. Juni 2004 Süddeutsche Zeitung

Teilnehmer-Rekord bei den EuroGames
5300 Sportler aus ganz Europa kommen zu den schwul-lesbischen Spielen im Juli

von Tanja Rest

Mittlerweile kann man schon von einer richtigen Europa-Tournee sprechen: 1992 der Auftakt in Den Haag, dann Frankfurt, Berlin, Zürich, Hannover und zuletzt Kopenhabgen. Doch in keiner dieser Städte haben die Eurogames soviele Teilnehmer erreicht wie heuer in München. Für das schwul-lesbische Sportfest unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Ude, das vom 29. Juli bis 1. August im Olympiapark stattfinden wird, haben sich bereits 5300 Sportler aus 38 Ländern angemeldet. "Wir freuen uns, dass wir die 5000er-Marke geknackt haben und die Spiele schon jetzt so ein großer Erfolg sind", sagt Eurogames-Sprecher Sascha Mrotzek.

Vier Tage lang werden Sportler aus ganze Europa in 26 Wettbewerben um Medaillen kämpfen - darunter auch in so exotischen Disziplinen wie Aerobic, Bowling, Bankdrücken oder Cheerleading. Für Teilnehmer wie Zuschauer gilt: Jeder ist willkommen, unabhängig von der sexuellen Orientierung. Der veranstaltende Verein Eurogames erwartet insgesamt rund 20.000 Gäste in der Stadt.

Auch das Rahmenprogramm ist mittlerweile festgezurrt. Den eigentlichen Spielen geht eine Kulturwoche voraus. Den Auftakt bildet am 24. Juli der Christopher Street Day, es folgen ein schwul-lesbisches Chor-Festival, eine Filmnacht und die Literatur-Lounge, auf der der Literaturpreis der schwulen Buchläden verliehen wird. Krönung soll am 29. Juli die Eröffnungsfeier in der Olympiahalle werden: Mit dabein sind Communards-Sänger Jimmy Somerville, Marla Glen, Georgette Dee und die Schwuhplattler. Die Kulturwoche endet am 1. August mit einem Abschlusskonzert im Prinzregententheater. Die Sportveranstaltungen sind kostenlos, Tickets für alle Kulturveranstaltungen könne über München-Ticket und unter www.eurogames.info/2004 gebucht werden.

250 ehrenamtliche Mitarbeiter bereiten das Sportfest seit einem Jahr vor, weitere 650 Helfer haben sich bereits registrieren lassen. Sascha Mrotzek freut sich: "Wir sind stolz darauf, dass uns die Stadt, die Sportvereine und die Szene so großartig unterstützen - und im Sommer hoffentlich auch die Münchner."

Quelle: Süddeutsche Zeitung Seite 41



 

5. Juni 2004 Adam

Der Countdown läuft
EuroGames 2004 in München

Vom 29. Juli bis 1. August findet in München das größte schwul-lesbische Sportereignis des Jahres statt. Über 5.000 Sportler/innen aus 47 Ländern werden sich in 27 Disziplinen messen. ADAM informiert, was die über 20.000 Besucher auf dem Olympiagelände sowie beim einwöchigen Rahmenprogramm erwartet.

München unter dem Regenbogen: Das hieß es schon 1972 bei den Olympischen Spielen. Unter den weltberühmten Zeltdächern treffen sich in diesem Sommer über 5.000 Sportler/innen, um gemeinsam zu wettstreiten und zu feiern. Die Teilnehmer kommen aus 47 Ländern, von Albanien bis Weißrussland. Gastgeber Deutschland stellt mit rund 2.000 Teilnehmern das größte Kontingent, gefolgt von den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien, Dänemark und Frankreich. Etwa zwei Drittel sind Männer, auch etwa ein Dutzend Transgender haben sich angemeldet. Schwimmen und Badminton sind die absolut gefragtesten Sportarten. Hier mussten schon Monate vor Meldeschluss (30. April!) Wartelisten eingerichtet werden. Der Reiz, in der Olympiaschwimmhalle seine Bahnen zu ziehen, wo Mark Spitz einst sieben Goldmedaillen gewann, ist groß. Der Star im Becken ist auch diesmal wieder Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts, die schon an mehreren EuroGames erfolgreich teilgenommen hat.

Die Volleyballer stellen mit rund 900 Teilnehmern die größte Gruppe. Auch bei Leichtathletik und Fußball werden jeweils mehr als 500 Sportler/Innen erwartet. Gut gemeldet sind auch Tennis, Tanzen, Basketball, Rudern und Triathlon. Eher schleppend verliefen die Registrierungen für Handball, Bowling und Cheerleading. Um die jeweils 50 Teilnehmer gibt es bei Karte, Freeclimbing, Luftgewehrschießen und Schach. Interessant: Die Sparte Golf war mit einer Kapazität von 100 Teilnehmern sehr schnell ausgebucht. Die große Eröffnungsfeier am 29. Juli in der Olympiahalle wir von Isabel Varell und Dirk Bach moderiert. Im Showprogramm treten unter anderem Georgette Dee und Marla Glen auf.

Eigentlich beginnen die EuroGames schon mit dem CSD am 24. Juli. Denn ab dieser Gay-Parade läuft bis zum 4. August in und um München ein tolles Kultur- und Rahmenprogramm. Eine Regenbogen-Dampferschifffahrt auf dem Starnberger See, Tagesausflüge nach Neuschwanstein und Herrenchiemsee, Bergtouren etwa in die Partnachklamm oder Benediktinerwand, Wanderungen zum Kloster Andechs, Klassikkonzerte, Straßenfeste, Museumsführungen, Open Airs: Das lockt die Schwulen und Lesben aus aller Welt an. Oberbürgermeister Christian Ude, der die Schirmherrschaft der EuroGames übernommen hat, kann sich auf einen Touristenstrom freuen. Mehr als 20.000 Besucher werden allein am Wettkampf Wochenende erwartet. München ist der absolute Städtetipp dieses Sommers.

Sascha Falk C. Mrotzek: "Stärke zeigen"

Höhepunkte und Einblicke: Der 28-jährige Marketingmanager aus dem Allgäu, als Pressesprecher und Gesicht der Spiele im ADAM Interview

Wie laufen die Vorbereitungen?
Es ist alles im Plan. Wir werden die Zahl von 5.000 Sportler/innen locker knacken.

Bei Sportarten wie Schwimmen oder Badminton gab es sogar Wartelisten.
Beim Schwimmen können wir nur ein Maximum von 550 Teilnehmern bewältigen. Schon am 1. März hatten sich über 700 angemeldet. So haben wir weit über 150 auf der Warteliste sitzen. Das ist schon sehr beeindruckend.

Auch beim Fußball musste die Registrierung frühzeitig geschlossen werden.
Das Interessante ist, dass die Männerdomäne von Frauen beherrscht wird.

Macht sich da der Gewinn der Damen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in den USA bemerkbar?
Das kann sein. Nur ist es im Fußballprofibereich sehr schwer, sich dort als schwul oder lesbisch zu outen. Beim WM-Frauenteam wurden 2 Sportlerinnen ausgeschlossen, als sie sich als lesbisch bekannt haben. Ich finde, dass die EuroGames dazu beitragen werden, das ganze Thema etwas zu sensibilisieren. Wir können zeigen, was Lesben und Schwule auf die Beine bringen. Wir können Präsenz und Stärke zeigen, und Selbstbewusstsein.

Großen Wert legen die Veranstalter auch auf ein Miteinander mit behinderten Sportlern.
Ja, wir konnten als Partner der EuroGames die "Aktion Mensch" gewinnen, die 60.000 Euro für die Behindertenintegration einbringt, sowie den Behinderten- und Versehrtenverband Bayern.

Wie schwer war es, Sponsoren zu finden?
Man kann sagen, dass es in der heutigen Zeit gar nicht mehr allzu schwierig ist, weil viele Unternehmen umgedacht haben und das lesbisch-schwule Potential entdecken. Das sieht man an unserem Goldsponsor Galeria Kaufhof am Marienplatz, der sich sehr stark engagiert, wie auch die Münchner Stadtwerke oder Löwenbräu. Ein Pharmakonzern wie Bristol Myers Squibb will beim Thema HIV und Aids seine Verbundenheit unterstreichen.

Wie stark sind die Spiele auf Sponsoren angewiesen?
Das Budget wird zu rund 50 % durch Sponsoren gedeckt. Dazu gibt es Spenden aus Benefizveranstaltungen wie "Holigay on Ice" und von privaten Gönnern. Und da ist der Verkauf der Tickets. Wir schaffen es, die EuroGames selbst zu finanzieren, ohne städtische Mittel.

Heißt das, die Organisatoren arbeiten ehrenamtlich?
Absolut! Bis heute sind rund 120 aktive ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Allein im Marketing Team sind sehr viele Profis aus Agenturen dabei. Das ist nicht zu toppen. Dabei wird fast übersehen, dass es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt, der 2002 für die EuroGames gegründet wurde und sich nach den Spielen wieder auflöst. Wir sind tatsächlich kein kommerzielles Untenehmen.

Wie wurdest du zum Aushängeschild der Spiele?
Ich hab im Sommer 2002 eine kleine Stellenanzeige im "Our Munich" gelesen und mich beworben. Ich komme ursprünglich aus Kaufbeuren, aus dem tiefsten Allgäu, und hatte mich dort seit über zehn Jahren ehrenamtlich in Sportvereinen engagiert. Als das Team sagte, mich könne man als jemand , der die Spiele verkaufen soll, auch gut in einen Anzug stecken, war ein Pressesprecher gefunden.

Treibst du selbst Sport?
Was ich gerne mache ist Schwimmen und Radfahren. Ich hab mir fest vorgenommen, selbst an den EuroGames teilzunehmen.

Was ist die größte Herausforderung?
Die 27 Disziplinen mit über 200 Wettkämpfen unter einen Hut zu bekommen. Da werden mehr als tausend Freiwillige mithelfen. Ich finde, das ist eine großartige Leistung.

Quelle: ADAM, Seite 18



 

Mai 2004 Our Munich I

Der Legende zweiter Teil

Von Manuel Frank

Am 19. Mai starten die EuroGames ihre zweite Magic-Bar-Tour. Über 40 der beliebtesten Münchner Lokale bieten Freigetränke, vergünstigtes Essen und viele Überraschungen an.

Der Countdown für die größten EuroGames aller Zeiten läuft! Am 24. Juli wird der CSD die bunte Kulturwoche, bestehend aus Konzerten, Film- und Shoppingnächten, zahlreichen Partys und vielen weiteren Highlights, Münchens größtes Sportevent bis zur Fußball-WM einläuten. Die Eröffnungsfeier in der Olympiahalle am 29. Juli bildet dann den Auftakt zu Wettkämpfen in 27 Disziplinen von Aerobics bis Volleyball. Über 5000 Sportler- Innen aus 47 europäischen Ländern und mehr als 25000 BesucherInnen werden erwartet.

Schon vor Beginn der Spiele bieten die EuroGames die schiere Lust am Feiern: Am 19. Mai gibt es die zweite Magic-Bar-Tour. Über 40 Lokale rund um den Glockenbach locken erneut mit kleinen und großen Überraschungen. Wer die legendäre erste Tour im Herbst verpasst hat, bekommt nun nochmals die Chance, seine Liste an Lieblingsclubs, -kneipen und -restaurants um einige Neuheiten zu erweitern – ebenso den Bekanntenkreis! Außerdem werden überall die netten EuroTeamer in ihren orangen T-Shirts zugegen sein, die die Gelegenheit dazu nutzen werden, weitere Helfer für die Spiele und Gastgeber für die SportlerInnen zu gewinnen. Für nur 15 Euro gibt es ab Anfang Mai in allen teilnehmenden Locations, in den Buchläden Lillemor’s und Max & Milian sowie in Angelo’s Ticket Shop und im EuroGames Büro in der Blumenstraße die begehrten Couponblöcke.

Zeit: Mittwoch, 19. Mai, ganztägig bis zum nächsten Morgen (richtet sich nach den Öffnungszeiten der Lokale)

Ort: Alexander's Café • Aroma • Arosa Chalét • Baader Café • Bar Jeans • Bei Carla • Bon Valeur • Café Glück • Café im Sub • Café Lotter-Leben • Carmen’s Lounge • Cook • Deutsche Eiche • Die Bank • Eagle Munich • Fraunhofer Schoppenstube • Fred’s Pub • Inge’s Karotte • Iwan • Krablergarten • Kraftakt Café & Bar • Kreuzberger • Lux Bar & Restaurant • Morizz • Moro • New York • Nil • Ochsengarten • Ododo • Orangha Bar & Restaurant • Pop-As • Tumblinger • Rico Restaurant Bar • Rumpler • Seitensprung • Strada • Teddy Bar • The Stud • Vino del Baco • Wirtshaus zum Isartal • Zur Feuerwache • Zur Schwalbe

Kosten: 15 Euro für den Couponblock

Vorverkauf: ab Anfang Mai in allen oben genannten Lokalen, in den Buchläden Lillemor’s und Max & Milian bei Angelo’s Ticket Shop und im EuroGames-Büro, Blumenstr. 28, 1.Stock (vorher anrufen, Tel.: 089/59043691).

Quelle: Our Munich Seite 18



 

Mai 2004 Our Munich II

Ein München-Bilderbuch für die EuroGames
Der Künstler Robert C. Rore stellt sein neuestes Werk vor

Von Karl H. Prestele

Die EuroGames in München scheinen unter einem guten Stern zu stehen, das zeigt sich immer wieder. In wenigen Wochen beginnen die Spiele, aber schon jetzt werfen sie ihre Schatten voraus. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass der bekannte Münchner Künstler Robert C. Rore seit langem ein München-Buch geplant hat, das demnächst erscheint, und das er nun großzügig in die Dienste der EuroGames stellt. Zusätzlich zur Buchhandelsausgabe wird ein Spezialeinband mit dem Hinweis auf die EuroGames und deren Logo gedruckt.

Der gebürtige Berchtesgadener Robert C. Rore, der mit 18 Jahren nach München zog und seitdem hier lebt, hat sich vor allem mit Männerbildern und Obst- und Gemüse-Stillleben in der deutschen Kunstszene einen Namen gemacht. Längst vorbei sind die Zeiten, wo er als Chemieund Kunstgeschichts-Student sein Dasein als Pflastermaler und Zeichner touristischer Sehenswürdigkeiten fristete. Mit seinem München-Buch kehrt er aber gewissermaßen noch einmal zu den Anfängen seiner Künstlerkarriere zurück.

Denn in den rund 150 Aquarellen und Zeichnungen des Buches zeigt er seine ganz persönliche Sicht auf die Stadt München, und zwar nicht nur deren allseits bekannte und bedeutende Sehenswürdigkeiten, sondern mit viel Liebe zum Detail auch weniger vertraute und oft übersehene Orte, Winkel und Gebäude im ganzen Stadtgebiet. Sein Buch will keine gezeichnete Variante eines touristischen Fotobandes mit dem immer gleichen Blickwinkel auf tausendfach abfotografierte Objekte sein. Vielmehr lassen sich manche Bauten in seinen Aquarellen auch mit dem besten Weitwinkel-Objektiv nicht so wiedergeben, wie Rore sie mit seinem malerischen Auge aufs Papier bringt, so etwa die Fassade der Residenz, die Augustiner-Brauerei oder das Prinzregententheater. Einige Male wagt er sogar die Gegenüberstellung zweier ungewohnter Motive auf einer Doppelseite, die durch diesen Kontrast an Reiz hinzugewinnen.

Es hat durchaus was für sich, den erotischen „Barberinischen Faun“ in der Glyptothek mit der hindrapierten Nackten auf einem Gemälde von Boucher aus der Alten Pinakothek kombiniert zu sehen, die berühmten Münchner Moriskentänzer aus dem Stadtmuseum mit der bunten Kunststoffsäule von Olaf Metzel im Treppenhaus der Pinakothek der Moderne, die in kurzer Zeit schon so etwas wie deren Wahrzeichen geworden ist, oder das Max-II-Monument in der Maximilianstraße mit den schnittigen Windsurfern auf der Theresienwiese unter der Bavaria. Natürlich dürfen die knackigen Eisbach-Surfer genauso wenig fehlen wie die hüllenlosen Sonnenanbeter im Englischen Garten oder die fantasieanregenden Formen der zwei Türme der Frauenkirche – aber ein bisschen Klischee darf durchaus auch sein!

Robert C. Rores Blick auf München ist sympathisch subjektiv und mit einem amüsanten Augenzwinkern und feiner Ironie unterlegt. Das beweisen auch seine eigenen, handschriftlich hinzugefügten Bildkommentare, die ihn als scharfzüngigen Beobachter zeigen. Dazu passen ideal die humorvollen und kenntnisreichen kleinen Kapitel der bekannten Münchner Autorin Lilian Schacherl, die schlaglichtartig die Münchner Stadtgeschichte und die Befindlichkeiten ihrer Einwohner beleuchten. Beides – die eleganten und flüssigen Texte und die luftig wie locker hingeworfenen und skizzenhaft offenen Bilder – feiert die bayerisch-barocke Leichtigkeit, die „Italianità“, die unsere Stadt so anziehend für viele macht. Kein Wunder, dass sich beim Durchblättern ein Lebensgefühl einstellt, das die Feststellung wieder einmal zu bestätigen scheint, München sei die nördlichste Stadt Italiens.

Dieses Buch ist eine einzige Liebeserklärung an München. Ideal also zum Verschenken an Freunde, Verwandte, Gäste und als Souvenir für all die Tausenden Besucher, die Ende Juli zu den EuroGames nach München strömen werden. Wer es kauft, tut auch den EuroGames etwas Gutes: Zwei Drittel von den 20 Euro, die es bei den Vorverkaufsstellen kostet (siehe Infokasten), gehen an die EuroGames.

Zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird Robert C. Rores Buch am 26. Mai in der Galerie Ruetz, die gleichzeitig die originalen Aquarelle und Zeichnungen aus dem Buch in einer Ausstellung präsentiert und die man auch käuflich erwerben kann. Zu dieser Vernissage um 19 Uhr sind alle München-Fans, Kunstfreunde und EuroGames-Interessierte herzlich eingeladen.

Info

Buch: „München. Ein Skizzenbuch“, Illustrationen von Robert C. Rore, Texte von Lilian Schacherl
Verlag: Glaspalast Edition, Augsburg 96 Seiten, vierfarbiger Druck, Format im Buchblock, 244 x 280 mm
Preis: 20 Euro (zwei Drittel davon gehen an die EuroGames) Vernissage und Buchvorstellung: Mittwoch, 26.05, um 19.00 Uhr in der Galerie Ruetz, Frauenstr.13
Vorverkauf: Kunst(b)handlung, Spexter, Two in One
Kontakt: E-Mail: gaw@robert-c-rore.com
website: www.robert-c-rore.com

Quelle: Our Munich Seite 32



 

Mai 2004 Our Munich III

Fechten mit Florett und Feder
Beim Begriff Fechten denken die meisten an Ritterfilme und schlagende Verbindungen.
Anders Margit Roth: Die 36-Jährige ist seit vier Jahren mit dem Florett aktiv.

Von Ariane Rüdiger

Ich wollte eigentlich schon viel früher fechten lernen, aber ich habe einfach keine Möglichkeiten gefunden. Was es gab, war mir zu militärisch und martialisch“, erinnert sich Roth, die im bürgerlichen Leben mit der Feder ficht: Sie ist Cheflektorin für alles rund um Mathe, Naturwissenschaft und Technik beim Oldenbourg- Verlag. Die drahtige Sportlerin behalf sich also mit Alternativen: zunächst Leichtathletik, dann Klettern. In dieser Sportart startete sie bei den GayGames in New York.

Schließlich wurde Roth hinsichtlich ihrer Traum- Sportart doch noch fündig: Übers Internet entdeckte sie den MTV München 1879, einen Münchner Fechtverein mit rund 250 Mitgliedern beiderlei Geschlechts. Er betreibt die einzige Sporthalle der Stadt, die speziell auf den Fechtsport zugeschnitten ist. Gefochten wird mit Florett, Degen oder Säbel, zwischen denen feine Unterschiede bestehen. Sie beziehen sich auf die Form der Abdeckung des Griffs, die erlaubte Trefferfläche und darauf, ob für einen Treffer nur geradeaus gestochen oder auch von schräg geschlagen werden darf. Verletzungen durch die Waffe sind dank moderner Materialien so gut wie ausgeschlossen. „Man holt sich beim Fechten höchstens blaue Flecken oder mal eine Zerrung. Der Körper reagiert allerdings auf jeden Fechtangriff mit einem Adrenalinstoß, als ginge es ums Leben“, sagt Roth.

Mittlerweile hat Margit Roth, die sich schließlich fürs Florett entschied, nicht nur eine komplette Ausrüstung, sondern auch einige für Spätstarter wie sie beachtliche Meriten errungen: Sie ist Dritte der bayerischen Seniorenliste (ab 30 Jahre) und auf einem der Dreißiger-Plätze der bayerischen Aktiven-Landesliste. Roth nimmt rund einmal monatlich an Wettkämpfen teil – meist in Bayern, aber auch international. Vor kurzem konnte sie in den Niederlanden einen zwölften Platz herausholen. Damit sie fit bleibt, trainiert sie zweimal wöchentlich zweieinhalb Stunden. In ihrem Verein lebt Roth ihre sexuelle Identität offen und hatte damit noch nie Probleme. Außer ihr fechten zwei schwule Männer beim MTV. Als Roth sich verpartnerte, „kam unsere ganze Mannschaft in voller Ausrüstung und stand Spalier“, erinnert sie sich.

Am Fechten faszinieren sie die Schnelligkeit und die Konzentration. „Entweder man ist voll dabei, oder man geht am besten gleich von der Bahn. Man muss angreifen, also aggressiv auf einen Gegner zugehen. Weil ich sehr wettbewerbsorientiert bin, liegt mir das“, sagt Roth und widerspricht damit allen Vorurteilen hinsichtlich kuschelweicher Weiblichkeit. Für ihre Tatkraft spricht auch, dass sie sich kurz entschlossen in die EuroGames-Organisation einklinkte: „Als ich hörte, dass es keinen Fechtwettbewerb geben würde, habe ich beschlossen, einen zu organisieren – übrigens den ersten im Rahmen von Euro- oder Gay Games“, sagt sie. Ihr Verein unterstützt die lesbische Fechterin dabei: „Es war kein Problem, unsere Halle zu bekommen.“ Die EuroGames-Fechter und -Fechterinnen werden also in einem optimalen Umfeld um die Medaillen kämpfen.

„Ich hoffe, dass durch die EuroGames mehr Lesben und Schwule entdecken, wie faszinierend der Wettkampf auf der Fechtbahn sein kann“

Für den EuroGames-Wettbewerb konnte die Fechterin eine prominente, offen lebende Lesbe – im Leistungssport immer noch eine Rarität – als Schirmherrin gewinnen: Imke Duplitzer, die Degen-Junioren-Weltmeisterin. Sie wird zum Beispiel die Medaillen verteilen. Alle Disziplinen, also Degen, Florett und Säbel, Einzel- und Mannschaftswettbewerbe, sollen ausgefochten werden. Wer am Mannschaftswettbewerb teilnehmen möchte, aber kein volles Team mitbringt (es besteht aus drei Aktiven eines Geschlechts), wird einem Pool zugeteilt. Aus dem heraus bilden die Organisatoren dann Mannschaften. Derzeit sind bereits zehn Anmeldungen eingegangen. Doch das ist längst nicht alles. „Ich rechne mit bis zu 100 Aktiven“, sagt Roth.

Eine lesbischschwule Trendsportart war das Fechten bisher nicht. Vielleicht, weil die Assoziationen mit Burschenschaften, kriegerischem Gehabe und erzkonservativen Kreisen das Bild trüben. „Ich hoffe, dass durch die EuroGames mehr Lesben und Schwule entdecken, wie faszinierend der Wettkampf auf der Fechtbahn sein kann und in unsere Anfängerkurse kommen“, sagt Roth. Schließlich geht es beim Wettkampf- Fechten nicht darum, blind draufzuhauen oder sich Narben zu schlagen, sondern um kontrollierte Aggression, Schnelligkeit, Präzision und Konzentration.

Quelle: Our Munich Seite 33



 

13.04.2004 tz München

Eurogames 04
Wie Olympia – nur andersrum

Wettkämpfe für Schwule, Lesben und den Rest

Von Barbara Wimmer

Handtaschenweitwurf und Stöckelschuh-Rennen: Solche Disziplinen gehören zu den Attraktionen des Christopher Street Day, der heuer am 24. Juli stattfindet. Diesen Sommer ist das jährliche Festival der Schwulen und Lesben nur der turbulente und schrille Auftakt für ein Spektakel, das in dieser Dimension erst einmal in Europa stattgefunden hat: Nach Zürich ist München die zweite Stadt, in der die Eurogames veranstaltet werden: eine Art Olympiade, die zwar im internationalen Wahrzeichen der Homosexuellen, dem Regenbogen steht, an der aber alle teilnehmen können.

In den oben genannten Sportarten werden zwar keine Wettkämpfe ausgetragen, doch unter den 27 Eurogame-Disziplinen sind einige, die bei olympischen Spiele - zumindest so - nicht vertreten sind. 5000 Sportler (4000 sind schon eingegangen) werden um Gold-, Silber-, und Bronzemedaillen kämpfen, in Fuß- und Basketball, Rudern, Schach und Schwimmen, aber eben auch in Aerobics oder Cheerleading. Und bei den Tanzturnieren kann man nicht sagen, "der Herr führt" - denn entweder gleiten zwei Herren übers Parkett oder eben zwei Damen.

Ein üppiges Programm also für die 20.000 Zuschauer, die das Organisationskomitee erwartet. Seit Monaten sind etwa 100 "Euro-Teamer" mit der Vorbereitung des Mega-Events beschäftigt. "Alles Ehrenamtliche", berichtet Christan Felix, für Marketing zuständig. Er muss nicht nur das Event planen, sondern sich auch selbst fit machen. Schon in Zürich lief er den Marathon mit, ebenso in Sydney bei den Gay Games.

Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl hat sich bei der Stadt dafür eingesetzt, die Veranstaltung nach München zu holen. OB Christian Ude ist in diesem Jahr nicht nur Schirmherr des Christopher Street Day, sondern auch der Eurogames. Geld gibt's nicht von der Stadt, dazu ist sie finanziell zu schwach auf der Brust, dafür aber Sonderkonditionen für die Benutzung des Olympiageländes und der anderen Sportstätten, der MVV gewährt einen Sonderpreis.

Zum Ausgleich für sportliche Höchstleistungen gibt es ein umfangreiches Outdoorprogramm, zum Beispiel Wander-, Fahrrad- oder Skatetouren. Auch kulturell wird während der ganzen Woche einiges geboten, vom Bayerischen Abend mit den Schwuhplattern im Zunfthaus über eine schwul-lesbiche Filmnacht im Atelier- und City-Kino bis hin zum internationalen Chortreffen mit verschiedenen Konzerten (www.eurogames.info/2004). Insgesamt rechnen die Organisatoren mit 800.000 Euro Kosten. Die können nur zum Teil mit Teilnahmegebühren (68 bis 78 Euro) gedeckt werden. Als Sponsoren haben sich bisher Granini, Bristol-Myers Squibb, die Deutsche Eiche und Webport gemeldet.

Gold-Sponsor ist Galeria Kaufhof am Marienplatz (siehe unten). Und der Vertrag mit Silber-Sponsor Löwenbräu ist auch so gut wie unter Dach und Fach.


Kaufhof unterstützt Schwulen-Fest

Haus am Marienplatz: Geld- und Sachspenden für die Games

Galeria Kaufhof am Marienplatz hat sich entschieden, den Organisatoren der schwul-lesbischen Eurogames als "Gold-Sponsor" Hilfestellung zu geben. Das Spendenpaket umfasst 50.000 bis 55.000 Euro, zum anderen Sachspenden wie T-Shirts, Rucksäcke und Ähnliches. Die tz fragte Geschäftsführer Reimund Baumheier, was ihm an diesem sportlichen Event so besonders gefällt.

Es sei zum einen die Tatsache, dass es sich um "eine große Breitensportaktion handelt", sagt Baumheier. Außerdem hätten die drei Herren vom Eurogames-Organisationsteam ihr Konzept so mitreißend geschildert, dass er erkannt habe: "Das ist eine rundherum sympathische Aktion."

Und die passt zur Galeria Kaufhof in der guten Stube der Stadt, zu ihrer Kundschaft und ihrem Personal. Das Haus am Marienplatz verstehe sich als liberal, weltoffen. Baumheier: "Für religiöse, politische und sonstige Neigungen unserer Kunden interessieren wir uns nicht." Die Mitarbeiter seien begeistert von der Idee, dass sie bei den Eurogames praktisch mitspielen dürfen.

Quelle: tz München Seite 6



 

April 2004 reFRESH Magazine, London

MUNICH BUTCH! EUROGAMES 2004

A right little Athlete´s Village! As queer gear up for EuroGames IX in Munich this summer (29th July - 1st August), Adrian Gillan checks the form, plays the field and asks: cheerleading?

„Oh come on!“ whoops Sascha Falk C. Mrotzek of EuroGames Munich. „Cheer-leading and line-dancing are as serious as swimming, track and field or basketball. It´s sport and passion! EuroGames are a serious sporting event – people take part in order to compete and maybe win. It is also a political statement too as we fight for the integration of groups against whom people still discriminate today. And whatever, nothing should prevent people from simpy enjoying themselves when they come here to lovely Munich.“

27 sports, 5,000 competitors; 20,000 spectators – from wresting and dancing to chess and cheerleading: it can only be the the ninth EuroGames. Held annually - except every fourth year when the international Gay Games are held – this year even will take plarce at the magnificent 1972 Olympic Stadium in Germany´s third largest city. With a budget in excess of half a million pounds – mostly coming from sponsors and ticket sales – the event is volunteer-led and doesn´t expect a profit, at least not a whopper one.

„The sporting standard is generally very high“, insits Mrotzek. We do indeed have professional athletes who either, although EuroGmes is officially known as a mass sporting event for amateurs. We always emphasize that the event is for everybody – the name „EuroGames“ indeed lacks any gay reference. On the other hand, ninty percent will indeed be LGB.“

And there´ll be lots of action off the track too, with competitors and spectators enjoying a festival of culture, mingling gaily in the central area around Sendlinger Tor and Müllerstrasse so bringing with gay venues that even the beer´s queer. But behind the feats and cheers, beyond the bustle and bonding, the backslapping and stabbing, thera are some serious questions to be answered. Isn´t there a danger the Athlete´s Village might become yet another ghetto?

Defends Mrotzek: „As long as LGB athlethes have to hide themselves within „straight“ sports clubs and competitions, there will be a need to convene LGB sport events like EuroGames. But that´s not Munich´s endgame. We are determinded to be extremely public at the Olympic site. We want to attract many straight participants and spectators, to be visible, make contact and therefore stimulate integration.“

„We´ve certainly got bigger“, reflects Pepe Garcia Vazquest, General Secretary of European Gay & Lesbian Sports Federation (EGLSF), which mandates EuroGames as part of its pan-Euro LGB sports function. He casts back to vthe very first 1992 EuroGames: „We attract more participants and countries year on year. In Munich you´ll see entrants from East and Central Europe, and from newer Southern states. We´ve also noticed increasing input from mainstream authorities, institutions and sponsors.“

„Sport is still one of the most homophobic milieus“, he regrets, „in some ways even more so than the army or church. Nevertheless we´ve noticed some encouraging signs. Many sports people are less afraid of „coming out“ now , and ther ist grater cooperation with some mainstraem sports federations.“

Vazques disagrees that regions with the poorest sporting integration have of necessity, the moste developed LGB sporting networtks: „To the contrary. The LGB sport organisations are the outcome of an active and visible community, so - unhappily – the poorer the integration, the leser the network developement. Inthat sens the EGLSF and inidviudual LGB clubs have an importan outreach role. Generally speaking, poorest integration is found in Southern, Eastern and Central Europe – although the situation ist chaing very quickly in some cases. In Northern contureis the conditions vary from place to place, but oone would have to admit that there is still a lot of work to be done by all parties everywhere.“

„The EuroGames, other tournaments and each and every LGBT sports club itself all help boost visibility“, Vazques sides with Mrotzek. „That´s surely the first step toward integration. Of course we can all dream of fully integrated sports throughout Europe, with no homophobia and full acceptance – and that must indeed be our goal – but, bing realistif, we are very far from it just yet. And even if it comes, EuroGames needn´t disappear. It can continue as a successful general sporting event, open to all.“

Vazques explains why the vast majority of EGLSF members are currently from German and Holland: „It´s up to each individual club or association to decide to be listed on the EGLSF site or become a member. One of the reasons for ther overwhelming presence of Dutch and German clubs is because it was LGBT clubs from these nations that pioneered sporting activities at European level. But clubs from other countries – notably Spain, Hungary, Slovenia and Bulgaria – are signing up. And it is encouraging that recently a few more British clubs have even joined too! Let´s hope we even get some new bids to host EuroGames soon from your side of the Channel.“

Indeed, the good old Anglo-Continental divide even seem to manifest itself at hte queer sporting level. The1999 EuroGames were scheduled to be held in Manchester hosting EuroPride last year. Blighty still awaits its moment of EuroGames glory!

The EGLSF is currently a member organisation of the international Federation of Gay Games and participants on its encommittees and at its Annual General Meeting. Vazques ist stoical about the recent schism that has seen Montreal split from the Federation of Gay Games to host its owns international LGB sporting event in 2006, with (at time of going to press) Chicago and Los Angeles competing to host the official 2006 Gay Games: „The feeling about all this cannot be be but very sad. It´s a great disappointment for the entire LGBT sports community that those involved were not able to reach agreement. The most positive way to understand the situation would perhaps be to consider it as call for reneval and to be conscious of the diverse ways of conceiving a sports policity for the global LGBT community.

EuroGames IX takes place in Munich 29th July - 1st August: www.2004.eurogames.info. For the history and heritage of EuroGames and latest information on the European Gay & Lesbian Sports Federation (EGLSF) and LGB sporting event across Europe:

www.eurogames.info or www.gaysport.info

Quelle: reFRESH



 

April 2004 Our Munich

Magic Bar Tour – der 2. Teil

“Nachdem die Wiener aus waren, habe ich Spaghetti gekocht”

Schon jetzt vormerken: Die „MBT II“ zu Gunsten der EuroGames 2004 findet am Mittwoch, 19. Mai, statt, (der Abend vor Christi Himmelfahrt). Dann ist festes Feiern angesagt und am folgenden Tag kann jeder bis in die Puppen schlafen. Ziel der Veranstaltung ist, neben ordentlichen Spenden, Helfer und Gastgeber für den Mammutevent EuroGames zu werben.

Das Prinzip ist dasselbe wie bei der legendären „Magic Bar Tour I“: Die Tour-Gänger kaufen ein Coupon-Heft und bekommen damit in den Bars, Kneipen und Restaurants, die mitmachen, verbilligt oder kostenlos zu essen und/oder zu trinken. Als klare Überzeugungstäter für den guten Zweck sind die angesagtesten Locations der lesbisch-schwulen Szene wieder mit dabei!

Welchen Spaß-Faktor die Tour erreicht, lässt sich aus den Kommentaren der Wirte und Kneipiers zur „MBT I“ heraushören. Diese reichten von “Regal fast leer getrunken, kein Umsatz, 10 Liter Schnaps und ein Fass Bier verschenkt, bereue aber nichts” über “Zum ersten Mal im Leben Schwielen an der Hand, nach 275 Caipis, so viel wie noch nie” bis hin zu “Stammgäste sind verschwunden, da Laden zu voll, zu viele betrunkene Frauen”. Verflucht sei, wer Schlechtes dabei denkt – es dient einem guten Zweck. Außerdem gilt: Lieber den Hals verrenkt, als dem Wirt etwas geschenkt. (nh)

Quelle: Our Munich Seite 14



 

10.3.2004 Münchner Wochenblatt

(Titel:) Top-Event des Sports
EuroGames erwarten mehr als 5000 Athleten

Rund um das Olympiagelände finden vom 29. Juli bis 1. August die EuroGames statt. Gäste aus ganz Europa treffen sich zu sportlichen Wettkämpfen, die in ein kulturelles und touristisches Rahmenprogramm eingebettet sind. Mehr darüber im Innenteil.

(Innenteil:) Top-Event des Sports
EuroGames erwarten mehr als 5000 Athleten

(Foto, BU: PR-Manager Sascha C. Falk Mrotzek freut sich, stellvertretend für das gesamte EuroGames-Veranstaltungsteam, über die große Resonanz, die die Spiele bei Aktiven findet.)

München (rg/wobl) EuroGames-PR-Manager Sascha C. Falk Mrotzek strahlt über das ganze Gesicht: "Wir haben bereits mehr als 4000 Anmeldungen und werden die Schallmauer von 5000 Teilnehmern knacken."

EuroGames? Unter dem Motto "Munich s'ports the rainbow" finden rund um das Münchner Olympiagelände an drei Tagen mehr als 200 Wettkämpfe statt. Ausgefallene Sportarten wie Line Dance, Luftgewehrschießen und Fechten gehören ebenso zum Programm wie Schwimmen, Volleyball oder Leichtathletik.

Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Christian Ude übernommen. Der in seinem Grußwort unter anderem erklärt: "Es gibt viele Indikatoren, an denen sich das Klima des toleranten und liberalen Miteinanders der Landeshauptstadt München ablesen lässt. Besonders deutlich wird dies gerade auch an der Vitalität der schwulen-lesbischen Kultur, die sich in unserer Stadt etabliert hat und erfreulich selbstbewusst ihre Präsenz zeigt."

Spiele nur für Schwule und Lesben? Mitnichten. Bei den EuroGames vom 29. Juli bis 1. August ist jeder willkommen, "unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung , religiöser oder politischer Einstellung. Behinderte Athletinnen und Athleten sind ausdrücklich eingeladen, an den Spielen teilzunehmen."

Die EuroGames möchten ihren Gästen aus ganz Europa – rund um die sportlichen Wettkämpfe – auch ein kulturelles und touristisches Rahmenprogramm bieten. Schon am 24. Juli beginnt die Kulturwoche. Die Besucher erwarten Konzerte, Filme, Ausstellungen, Führungen und Partys. Der Goldsponsor Galeria Kaufhof am Marienplatz lädt beispielsweise die Teilnehmerinnen zu einer attraktiven Shopping-Nacht ein. Bavaria Filmstadt bietet täglich Sonderführungen durch die Filmstadt und zwölf lesbisch-schwule Chöre aus ganz Deutschland werden in vier Konzerten auftreten.

So ein Event in der Landeshauptstadt kostet natürlich Geld. So sind die über 120 ehrenamtlichen Helfer dankbar, dass Firmen wie die Deutsche AIDS-Stiftung, Galeria Kaufhof am Marienplatz, Aktion Mensch, Bristol-Myers Squibb, Löwenbräu, Stadtwerke München, Hotel Deutsche Eiche, Granini, Webport IT-Services und Bavaria Filmstudios dem Veranstalter unter die Arme greifen.

Weitere Sponsoren sind jederzeit willkommen. Mehr zum Sponsoring und den Aktivitäten der EuroGames unter www.eurogames.info. Adresse: Blumenstraße 28, 80331 München, Telefon: (089) 5 90 43-6 91.

Quelle: Münchner Wochenblatt



 

März 2004 Our Munich I

Barbara Wankerl gibt Lesben ein Gesicht

Von Ariane Rüdiger

Sportlich ist Barbara Wankerl eigentlich nicht. Dass sie heute bei den EuroGames im Kraulen für die Isarhechte antritt, hat eher mit ihren Studienjahren zu tun: Die Biologiestudentin lebte nämlich sechs Jahre ohne Dusche. „Weil Schwimmen noch dazu der einzige Sport war, in dem ich jemals mithalten konnte, lag es nahe, auch in München regelmäßig zum Schwimmen zu gehen.“ Die drahtige Mittdreißigerin erarbeitete sich mit erstaunlicher Hartnäckigkeit ein eigenes Trainingsprogramm. „Am Anfang schaffte ich gerade mal 500 Meter und war froh, wenn ich eine Bahn durchkraulen konnte. Jetzt schaffe ich 2000 Meter Kraul am Stück“, sagt sie. Inzwischen hat Barbara Wankerl zwar eine Dusche, ihre Begeisterung für das Schwimmen hat das aber nicht beeinträchtigt. Die PR-Beraterin kam Anfang der Neunziger zu den Isarhechten. Dort lernte sie Dirk Sesselmann von den EuroGames kennen. Ihre knappe Freizeit muss die Schwimmerin genau aufteilen. Denn sie hat neben dem Schwimmen nicht nur eine Freundin, sondern auch noch ein weiteres anspruchsvolles Hobby: Theaterspielen. Mit der Tollhaus Theater Compagnie, die in der Pasinger Fabrik ihre Bühne hat, produzieren sie und andere jedes Jahr zwei meist moderne Stücke. „Deshalb weiß ich, wie es ist, wenn viele einen ansehen“, sagt Barbara Wankerl. Und das mag wiederum den Ausschlag gegeben haben dafür, dass Dirk Sesselmann die Wahlmünchnerin bat, sich für die EuroGames-Werbung ablichten zu lassen.

Tatsächlich strahlt Barbara Wankerl auf dem Foto, das nun in ganz Europa verbreitet wird. Dabei hatte sie sich die ganze Sache zunächst viel bescheidener vorgestellt. „Ich nahm an, es würde noch viel mehr Models geben und mein Gesicht würde nur auf einem Flyer und einer Broschüre erscheinen.“ Mit der unerwarteten Berühmtheit hat sie aber keine Probleme, im Gegenteil sieht sie sich nun als Plattform, um etwas zu bewegen. Einerseits hofft sie, durch ihr Engagement mehr Frauen für die Isarhechte zu begeistern. „Der Verein ist sehr männerlastig – von rund 160 Mitgliedern sind nur 20 bis 30 Frauen“, bedauert sie. Sie möchte zeigen, dass die EuroGames Freude und Spaß bedeuten. Und schließlich hat sie das öffentliche Bild von den Lesben aufs Korn genommen: Während Schwule als attraktive Konsumenten mit dickem Geldbeutel gelten, sieht man in der Lesbe die verbiesterte Emanze ohne Spaß am Leben. „Ich würde gern das tief sitzende Negativimage von der verbiesterten Lesbe erschüttern“, sagt Barbara Wankerl. Wenn das mit diesem Foto nicht gelingt, wie dann?

Quelle: Our Munich Seite 40



 

März 2004 Our Munich II

Sportbegeisterte Lesben vor
Frauenpower für die EuroGames – 29. Juli bis 1. August in München

Von Elke Amberg

Die Hälfte der EuroGames den Frauen – 50 Prozent Teilnehmerinnen! Das ist das Ziel der EuroGames-OrganisatorInnen in München. Frauen sollen sich bei den IX. EuroGames wohl fühlen. Sowohl im Kulturprogramm, das bereits eine Woche vorher beginnt, als auch bei den 27 Sportarten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Eines der größten lesbischschwulen Sport-Events in Europa freut sich über zahlreiche Anmeldungen sportbegeisterter Lesben.

Vorbedingungen für die Teilnahme gibt es keine, von der einzelnen Freizeit-Joggerin bis zum geübten Fußball-Team haben Lesben, Heteras und Transgender aller Leistungsstärken ihren Platz. Auch behinderte Frauen sind herzlich willkommen. Die Freundinnen oder die Liebste können sich parallel dazu beim umfassenden Kulturprogramm mit Ausstellungen, Kabarett, Konzerten und Partys vergnügen. Für die Eröffnungsfeier in der Münchner Olympiahalle werden momentan Stars und Szenestars wie Marla Glenn, Georgette Dee und die Croonettes geworben.

Dabei sein ist alles

Das Sportspektakel der lesbisch-schwulen Community ist in Frauen- und Lesbenkreisen bisher nur wenig bekannt. Es findet regelmäßig in wechselnden Städten statt, zuletzt in Kopenhagen. Von A wie Aerobics über Badminton, Fußball, Schwimmen, Tennis, Tischtennis bis zu Triathlon und Volleyball ist ein breites Spektrum von insgesamt 27 Einzel- und Gruppensportarten geboten. Bei der Vorbereitung engagieren sich zurzeit etwa 120 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der lesbischschwulen Szene, verteilt auf mehrere „Abteilungen“, wie zum Beisiel Sport-Management, Kultur, Sponsoring, Marketing. Der Münchner OB Christian Ude ist Schirmherr der Großveranstaltung.

Einsatz für Frauen lohnt

Bisher gingen mehr als 3000 Anmeldungen ein, mit rund 5000 teilnehmenden Sportlerinnen und Sportlern rechnen die VeranstalterInnen bis Registrierungsende am 30. April. Inklusive der SportlerInnen werden die EuroGames etwa 20.000 BesucherInnen in München willkommen heißen.

Eine Frauenquote von 50 Prozent ist keine Traumtänzerei. Sie wurde erstmals bei den VII. EuroGames 2000 in Zürich erreicht. Bei den diesjährigen großen EuroGames (die nur alle vier Jahre stattfinden) ist der Münchner Frauensportverein Amazonen Mitveranstalterin. Die beiden Volleyball-„Amazonen“ Sabine Malecek und Annette Wolff sitzen als zwei von acht Vorständen im Leitungsteam der Games. Sabine Malecek organisiert die gesamten Sportarten und sorgt für deren reibungslosen Ablauf, Annette Wolff ist die Fachfrau für Finanzen. Somit sind zwei zentrale Positionen von Frauen besetzt. Beide engagieren sich auch persönlich mit Infoständen und Veranstaltungen dafür, möglichst viele Frauen für die Mitorganisation und Teilnahme zu gewinnen. Der Frauenanteil beträgt bisher etwa ein Drittel (Stand: Januar), sowohl bei den OrganisatorInnen als auch bei den Teilnehmerinnen.

Olympiagelände erobern

Tanzen, Badminton, Schwimmen und – nach dem WM-Sieg der weiblichen Nationalelf – natürlich Fußball sind die begehrtesten Sportarten der bereits angemeldeten Lesben. Wobei Fußball die bisher höchste Frauenquote mit 85 Prozent erreicht, gefolgt vom Standardtanz mit 70 und Basketball mit 60 Prozent. Die Männer entscheiden sich häufiger für Schwimmen, Badminton, Leichtathletik und Tennis. München lockt mit außergewöhnlichen Veranstaltungsorten: Erstmals finden die Eröffnungszeremonie, ein großer Teil der Wettkämpfe und Events in der Olympiahalle und auf dem Olympiagelände von 1972 statt. Wer die Teilnahme bei den Games mit anderen Urlaubsaktivitäten verbinden möchte, findet die bayerischen Seen und Berge direkt vor der Haustür. Besonderes Plus für Sport-Lesben: Jede Sportart wird sowohl von Männern als auch von Frauen betreut, die Frauenturniere werden sogar allesamt von Frauen organisiert.

Party und mehr

Auch kulturell ist der Stand der Vorbereitungen mindestens fifty-fifty. Bei der großen Eröffnungszeremonie in der Olympiahalle teilen sich eine Moderatorin und ein Moderator das Mikro. Zusammen mit Marla Glenn und den Szenestars werden sie ihr Bestes geben um die – ähnlich wie nei einer Olympiade – einmarschierenden TeilnehmerInnen für den sportlichen Teil anzuheizen. Im Rainbow- Village stehen mehrere Lesben und Schwulen- Chöre auf dem Programm, die stimmgewaltige Katharina Herb, Musicalstar Uwe Kröger und verschiedene Bands und Gruppen. Rock, Tango, Klezmer, Stepptanz, Filme und Theater, die Schauspielerin Ulrike Folkerts wird voraussichtlich eine „Performance-Lesung“ geben – frau darf gespannt sein! Aber natürlich gibt es auch im „Begleitprogramm“ Sport: Parallel zu den Wettkämpfen organisieren die Münchner Hykedykes verschiedene Trekkingund Wandertouren. Höhepunkt ist natürlich eine Mega-Women-Only-Party zum Abtanzen – für alle, die sich dann noch nicht sportlich verausgabt haben!

Info

Kontakt für Frauen: Sabine Malecek, Tel.: 089/44 49 92 04
women@eurogames.info
Registrierungsende: 30. April (Ende der Frühregistrierung 29.2.)
Infoabend: Kofra, Baaaderstr. 30, 80469 München, im März (genauen Termin bitte erfragen)

Quelle: Our Munich Seite 40



 

März 2004 Our Munich III

Gay Games 2006 nicht in Montreal
Der Dachverband der Gay Games hat Montreal das Event entzogen. Die Kanadier wollen nun ihre eigenen Spiele veranstalten.

Von Dennis Klein

Die Gay Games wurden 1982 zum ersten Mal in San Francisco ausgetragen. Damals mit gerade 1300 Sportlern, ist das Ereignis inzwischen zu einem Multimillionen-Dollar-schweren Event angewachsen. Doch damit fingen die Probleme erst an. Nun hat die Federation of Gay Games (FGG) Montreal, dem Austragungsort 2006, wegen Streitereien die Spiele wieder entzogen.

Doch die Frankokanadier geben sich kämpferisch. Sie wollen ihr eigenen Sportevent veranstalten, auch ohne die Unterstützung der FGG: „Wir werden die besten Spiele veranstalten, die schwule und lesbische Athleten jemals gesehen haben“, verspricht Mark Tewksbury trotzig. Er ist Chef von Montreal 2006 und hatte 1992 bei den Olympischen Spielen Gold im Schwimmen geholt. Der Streit zwischen den Kanadiern und der FGG schwelte bereits seit Jahren. Die Dachorganisation wollte die Spiele diesmal eher klein halten, da die beiden voherigen Austragungsstätten Sydney und Amsterdam herbe Verluste eingefahren hatten und dadurch bereits im Vorfeld unsicher war, ob die Spiele überhaupt stattfinden konnten.

Der größte Knackpunkt nach außen: Montreal plante ursprünglich die Teilnehmergebühren von 24000 Athleten ein, knapp doppelt so viele wie in Sydney 2002. Das sei zu erreichen, da die Mehrheit der Sportler aus Nordamerika käme, denen der Weg nach Australien zu weit gewesen sei. „Völlig unrealistisch“, konterte die FGG.

„Wir wollten daher eine engere Zusammenarbeit mit unserem Austragungsort, insbesondere im finanziellen Bereich“, so Roberto Mantaci von der FGG. „Bei Sydney 2002 hatten wir das erste Mal die Möglichkeit, diese Partnerschaft anzugehen. Leider haben wir zu spät damit angefangen, sodass sie nicht den gewünschten Effekt erzielen konnte.“ Sydney hatte ein Defizit von umgerechnet 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die vom FGG propagierte „Partnerschaft“ sieht Montreal jedoch als Einmischung. „Die wollten die volle finanzielle Kontrolle“, so der zornige Tewksbury – und das, obwohl die FGG die Suche nach Sponsoren stets dem Veranstaltungsort überließ. Die Kanadier hatten allein eine Reihe potenter Geldgeber gesucht und gefunden. So unterstütze auch der Staat das Event mit knapp vier Millionen Euro. Zudem sollten erstmals in der Geschichte der Veranstaltung die Montrtaler Gay Games live im Fernsehen übertragen werden – der größte öffentliche-rechtliche TV-Sender Canadian Broadcasting Corporation hatte die Verträge bereits unterzeichnet.

Wie vergiftet das Klima ist, zeigen einige Anekdoten von Abgeordneten beider Seiten. So sagte ein Vertreter der FGG, die Kanadier wollten dem Dachverband Verträge nur vertraulich zeigen – die seien aber auf Französisch verfasst gewesen und Übersetzer seien nicht geduldet worden. Vertreter Montreals sprachen dagegen von wiederholten Erpressungsversuchen seitens der FGG.

Die EuroGames in München sind nicht vom erbitterten Streit zwischen der FGG und Montreal betroffen. Die gigantischen Ausmaße der Gay Games waren der European Gay and Lesbian Sports Federation (EGLSF) von jeher suspekt. „Hier gibt es ein partnerschaftliches Miteinander und eine vernünftige Arbeitsteilung zwischen Lizenzorganisationen und Organisatoren“, so Sascha Mrotzek von Euro- Games 2004. „Die Entwicklungen innerhalb der FGG, für die als Organisation in Europa wenig Sympathien bestehen, sehen die schwullesbischen Sportvereine mit einiger Sorge für die Zukunft der Gay Games.“ Die EuroGames hatten in den letzten Jahren immer ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die FGG entscheidet nun im März darüber, wer anstelle von Montreal die Gay Games 2006 austrägt. Als Ersatzstandort haben sich Chicago und Los Angeles beworben. Die FGG hat den Montrealern nun untersagt, den Namen Gay Games zu benutzen – das Event heißt nun „Rendez-Vous Montréal 2006“. Streit um Namen haben bei diesen Sportveranstaltungen bereits Tradition: 1982 sollten die ersten Gay Games eigentlich „Gay Olympic Games“ getauft werden. Das Nationale Olympische Komitee der USA wollte jedoch nicht mit Schwulen und Lesben in einen Topf geworfen werden und brachte den US-Kongress dazu, ihnen alleine das Wort „Olympiade“ zuzugestehen. Gegen „Rat Olympics“, „Police Olympics“ oder „Dog Olympics“ hatte das Komitee damals jedoch nichts einzuwenden.

Unter Umständen werden die Gay Games und Rendez-Vous Montréal zeitgleich ausgetragen – dann fängt zwischen den beiden Veranstaltern der sportliche Wettkampf erst richtig an: Wer wird es schaffen, mehr schwullesbische Athleten anzulocken? Und viel wichtiger – kommen die überhaupt noch nach den langwierigen Querelen?

Quelle: Our Munich Seite 42



 

Februar 2004 München erleben

München im EuroGames-Fieber

"Eine bunte Parade durch die Innenstadt am 24. Juli ist der Auftakt für das Festival zum größten schwul-lesbischen Sportereignis Europas, den IX. EuroGames , die OB Christian Ude am Donnerstagabend eröffnet. Vom 29. Juli bis zum 1. August werden sich dann 5.000 Sportler aus ganz Europa - auch Behinderte und Sehbehinderte - in 27 Disziplinen messen. Das Ticket "La Ola" kostet 35 Euro (inklusive MVV) und gilt für den Einritt zu allen Wettkämpfen, zur Eröffnungs- und zur Abschlussfeier."

Quelle: München erleben, Seite 28



 

Februar 2004 Our Munich

Wenn der Pfannkuchen zum Taucher wird

Von Ariane Rüdiger

Wer Aerobic mit harmlosem Herumgehüpfe im Fitness-Studio assoziiert und bei Cheerleading in erster Linie an schlüpfrige Teenager-Geschichten à la American Beauty denkt, liegt falsch: Beides sind EuroGames-Disziplinen.

Was haben ein Pancake und ein Taucher gemeinsam? Die Antwort dieser scheinbar sinnlosen Frage lautet – Sport-Aerobic. Beide Namen bezeichnen nämlich Figuren aus dem Figurenkatalog dieser Sportart und werden somit natürlich auch während der EuroGames zu sehen sein.

Der Organisator der Aerobics-Wettkämpfe heißt Ralf Becker. Er weiß, worauf er sich einlässt: Der 40-jährige Becker ist seit sieben Jahren ausgebildeter Trainer für Aerobic und mittlerweile auch Personal Trainer für das 1:1-Training, ein Konzept, bei dem ein Trainer konzentriert mit einem Klienten an dessen Fitness arbeitet.

Für die insgesamt sechs geplanten Aerobics-Wettbewerbe der EuroGames hat Becker detailliert vorgeplant – weil der gelernte Immobilienfachwirt momentan arbeitslos ist, musste er dafür wenigstens nicht seinen Schlaf opfern. Vorgesehen sind Sport-Aerobic-Wettbewerbe im Einzel, Doppel und Trio, wobei im Einzel Männer und Frauen getrennt gewertet werden. In den übrigen beiden Disziplinen sind alle Mischungen erlaubt, getrennte Wertungen finden nicht statt. Der Sport-Aerobic-Wettbewerb richtet sich an wettkampferfahrene fortgeschrittene Aerobic-Aktive.

Für die FreizeitsportlerInnen, die es gewohnt sind, ihre Übungen unter Aufsicht und nach Ansage eines Trainers auszuführen, gibt es ebenfalls drei Turniere: einen Einzelwettbewerb, wo alle – beobachtet von Aerobic-Trainern – gleichzeitig die Übungen eines Presenters nachturnen und dann bewertet werden, und zwei Team-Wettbewerbe – einmal in klassischem und einmal in Step-Aerobic. Wobei Step sich nicht etwa von Step-Tanz, sondern vom Treppensteigen oder dem entsprechenden Fitness-Gerät, dem Stepper, ableitet.

Premiere: Aerobics-Wettbewerbe

Kommen die Aerobics-Wettbewerbe zustande, wäre dies eine Premiere bei einer lesbischschwulen Sportveranstaltung. Ein geplantes Aerobics-Event in Zürich scheiterte im vergangenen Jahr mangels Masse. „Ich pflege aktiv Kontakte zu den Hetero-Aerobics- Verbänden. Dort sind sehr viele lesbische und schwule TrainerInnen organisiert, die von unserem Engagement einfach nichts wissen“, sagt Becker. Immerhin gibt es schon Anfragen aus Dänemark und den Niederlanden.

Damit nicht genug. Der nimmermüde Becker, der vor 23 Jahren mit Gesellschaftstanz begann und wegen der sportlichen Seite mehr und mehr zum Aerobic wechselte, organisiert auch noch den Cheerleading-Wettbewerb. An diesem Sport reizen ihn vor allem das choreografische und das Show-Element. Teilnehmen dürfen Gruppen zwischen fünf und 20 Mitgliedern. „Ich gehe davon aus, dass mindestens sieben oder acht Teams kommen“, sagt Becker. Die Gruppen müssen sich in Pflicht und Kür bewähren. Für die Pflicht gibt es strenge Regeln: „Drei Elemente, drei Minuten, die Musik bestimme ich“, erklärt Becker.

Auch sonst ist bei Becker derzeit alles aufs Organisieren eingestellt: Der Immobilienspezialist plant den beruflichen Umstieg: Er möchte in München ein Personal-Trainer-Studio eröffnen und steckt mitten in den Vorarbeiten. Daher kommt die eigene sportliche Aktivität im Moment etwas zu kurz. Ob Becker selbst an einem Wettbewerb teilnehmen wird, steht noch nicht fest. „Das entscheide ich kurzfristig“, sagt er und lächelt so motivierend, dass das auch den trägsten Fitness-Klienten in Bewegung bringen dürfte.

Quelle: Our Munich



 

Januar 2004 Airport München, MUC Flyer

EUROGAMES 2004 IN MUNICH

In the upcoming summer Munich will be host the ninth EuroGames. Since 1992, these lesbians and gay sports championships have regulary take place in European cities. The event promotes equal rights for and the integration of, homosexuals in sports.

Up to 5,000 athletes from 47 European countries will competing from July 29 to August 01, 2004 in 27 disciplines for gold, silver and bronze medals. Erveryone is welcome, regardless of background, sexual orientation, religious or political beliefs. Atheltes with special needs or disabilities in particular are encouraged to participate in the games.

With „Munich s´ports the rainbow“ (Munich supports the rainbow) as the slogan, more than 200 competiors will be carried out during two days all around the arena of the 1972 Oiympics in Munich. Unusual sports such as linedancing, air-gun shooting, cheerleading and fencing are as much a part of the program as swimming, volleyball or track & field.

The cultural week will begin as early as July 24, five days before the opening of the games. The EuroGames also want to attract spectators, with concerts, films, theater, exhibitions and parties. Lesbian and gay choirs from all over Germany will perform and a „rainbow steamer“ will transport visitors to the EuroGames across Lake Starnberg. The organizers are expecting around 20,000 spectators.

The visitor´s ticket for 35 Euro allows free admission to all the sports events. It also includes admission to the opening and closing ceremonies and a ticket fo the local public transportation system (MVV).

Further information:
EuroGames München e.V.
www.eurogames.info/2004

Quelle: Airport München, MUC Flyer



 

Januar 2004 Our Munich

Im Laufschritt am Ball

Von Ariane Rüdiger

Andreas Klose ist ein vielbeschäftigter Mann: Wenn er nicht gerade als ehrenamtlicher Vorstand des schwulen Informations- und Kommunikationszentrums SUB aktiv ist oder arbeitet, findet man ihn auf dem Squash-Court. Zwei- bis dreimal wöchentlich trainiert der 37-jährige Münchner. Ganz nebenbei organisiert er das EuroGames-Squash- Turnier. „Dafür muss ich im Moment noch nicht so viel tun, aber ab nächstem Frühjahr dürften es wohl fünf bis zehn Wochenstunden werden“, sagt er nüchtern – zu den zehn bis 20 Stunden, die sein Vorstandsjob beim SUB wöchentlich verschlingt. Klose ist ein wahres Organisationstalent, sonst wäre es wohl kaum möglich, das alles unter einen Hut zu bringen.

Aufs Squash-Spielen wird er bei allen zeitlichen Engpässen als Letztes verzichten. „Der Sport ist für mich wichtig, weil er mich in Bewegung hält und weil man sich dabei abreagieren kann“, sagt Klose. Ihm gefällt gegenüber anderen Ballsportarten, dass das Spiel schnell ist: „Beim Tennis dauert ein Satz oft eine Stunde, beim Squash ist er nach fünf bis zehn Minuten vorbei, dafür aber total intensiv“, beschreibt Klose seinen Lieblingssport. Beruflich ist Klose Keditanalyst für Unternehmenskredite bei der Hypo- Vereinsbank, ein anspruchsvoller, aber bewegungsarmer Job mit viel Verantwortung.

Ehrgeiz entfaltet Klose nicht nur im Job: Von den ersten Squash-Versuchen in der frühen Pubertät über die ersten ernsthaften Spielansätze an der Bonner Universität, wo er Volkswirtschaft studierte, bis zum heutigen EuroGames-Turnier hat er sich langsam, aber stetig nach oben gekämpft. Spielte er an der Uni noch rein privat mit einer Gruppe von Freunden einmal wöchentlich jeder gegen jeden, so ging es in München mit dem Eintritt ins Team München und den Racket Club richtig zur Sache. Außerdem spielt Klose noch in einer (Hetero-)Freizeitliga mit. Zuerst war er beim Racket-Club im CTeam, wo er im Jahr 2000 den König-Ludwig-Cup holte. Bald darauf folgte der Aufstieg in die B-Klasse und ein zweiter Platz beim Berliner Turnier Pfingsten 2000. „Inzwischen bin ich ASpieler und kämpfe um den Anschluss“, sagt Klose. Bei den EuroGames wird er in der BKlasse starten, denn dort gibt es statt drei vier Spielklassen. „Eine Medaille werde ich wohl nicht holen, aber ich hoffe auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Siegen und Niederlagen“, sagt Klose bescheiden.

Und das Privatleben? Das kommt bei all dem Engagement im Moment leider zu kurz. Wenn Klose demnächst nicht mehr für den Vorstand des SUB kandidiert, dem er nunmehr vier Jahre angehörte, hofft er auf Besserung. Jetzt – vor den Euro- Games – geht es erst mal auf große Tour: Dschungelpisten statt Zahlenwüsten stehen auf dem Programm. Drei Monate lang wird Klose mit einer Gruppe durch Afrika reisen. „Das ist ein alter Traum von mir, und in diesem Jahr kann ich ihn umsetzen“, sagt Klose mit leuchtenden Augen. Der Squash- Schläger bleibt derweil zu Hause und wartet schon ungeduldig auf die Rückkehr seines Meisters.

Quelle: Our Munich



 

Dezember 2003 Our Munich

Sensibel reagieren statt hart zuschlagen

Von Ariane Rüdiger

Sebastian Kühnen (39) tritt für den Münchner Karateverein Bushido bei den EuroGames in der Disziplin Karate an. Von martialischem Auftreten hält er allerdings nichts. Eher will er körperliche Auseinandersetzungen schon im Vorfeld verhindern.

Wer Sebastian Kühnen vor sich sieht, denkt kaum an das Durchschlagen dicker Bretterstapel: Der Mitbegründer des lesbischschwulen Münchner Karatevereins Bushido schaut aus nachdenklichen, bebrillten Augen in die Welt und ist eher schlank als ein Muskelpaket. Bei den EuroGames tritt Kühnen trotzdem in der Disziplin Karate an – und vielleicht auch als Schiedsrichter im Martial- Arts-Wettbewerb, bei dem die SportlerInnen in unterschiedlichen östlichen Kampfsportarten gegeneinander antreten.

Karate: Mittel der Selbsterforschung

Karate übt Kühnen schon seit seinem 13. Lebensjahr aus. Für ihn war der Sport ein Mittel der Selbsterforschung und -stärkung. „Ich spürte, dass ich irgendwie anders war als die anderen, und wollte etwas für mich tun“, erinnert er sich an seinen Einstieg. Heute hat sich Kühnen bis zum zweiten Dan, dem zweiten Meistergrad des Karate, hinaufgekämpft. Im lesbisch-schwulen Bereich engagiert er sich für seinen Sport seit 1994. Damals rief er eine HIV-Positiven-Selbstverteidigungsgruppe ins Leben. Dann folgten die ersten Karate-Anfängerkurse, ehe der organisatorische Aufwand 1996 eine Vereinsgründung unumgänglich machte. Bis dahin war die Karategruppe eine rein schwule Angelegenheit, nun öffnete sie sich für Lesben – anfangs mit wenig Erfolg. „Lange gab es nur eine einzige Lesbe, die immer bei uns mitgemacht hat. Dann kamen plötzlich zu einem Anfängerkurs drei und haben durchgehalten. Von da an ging es mit der Zahl der Lesben aufwärts“, erinnert sich Kühnen. Heute ist das Verhältnis fast halbehalbe. Lesben seien zum Teil zimperlicher, zum Teil aber auch härter im Nehmen als ihre schwulen Karate-Kollegen, meint Kühnen. „Viele Schwule sind vom Sportunterricht traumatisiert, deshalb gehe ich in den Anfängerkursen besonders sensibel und stärkend vor, statt gleich das Kämpfen in den Mittelpunkt zu stellen.“

Überhaupt hört Kühnen das Wort Kampfsport gar nicht gern. Er spricht lieber von Kampfkunst: „Eigentlich geht es um eine Lebenseinstellung, darum, das Selbstbewusstsein und eine aufrechte Haltung zu stärken und so den eigentlichen Kampf schon im Vorfeld zu verhindern. Nicht um schlichtes Draufhauen.“ So betrachtet steht Karate keinesfalls im Gegensatz zu seinem Beruf: Als evangelischer Pfarrer betreut er die Laetare-Gemeinde im Stadtteil Neuperlach. „Dort tu’ ich oft auch nichts anderes, als Menschen mehr Selbstbewusstsein zu geben oder ihnen den Rücken zu stärken“, sagt er. „Das passt sehr gut.“ In seiner Gemeinde ist Kühnen unter anderem für Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit zuständig.

Traumatisiert vom Sportunterricht

Dass Karatekunst auch etwas mit Lebenskunst zu tun haben muss, beweist Kühnen jeden Tag. Wie sonst ist zu erklären, dass er in seinem mit Terminen gespickten Alltag noch fünf Karate-Trainingseinheiten pro Woche einbaut? Jeweils am Donnerstag und am Sonntag bringt er in Münchner Turnhallen mehreren Gruppen von Lesben und Schwulen – von den AnfängerInnen bis zu den kampferfahrenen Fortgeschrittenen – die komplexe Kampfkunst bei. Gut, dass sein Freund ebenfalls bei Bushido mitmischt: „So sehen wir uns beim Training“, sagt Kühnen und schmunzelt.

Von den EuroGames erwartet er sich vor allem Kontakte zu anderen Kampfkünstlern, denn es entsteht gerade ein europaweites lesbisch-schwules Netz der östlichen KampfsportlerInnen. „Wir von Bushido sind weniger Wettkampf-fixiert als viele andere Sportler, was manchmal ein gewisses Unverständnis hervorruft. Deshalb steht für uns auch bei den EuroGames die Begegnung im Mittelpunkt“, sagt Kühnen. Was nicht ausschließt, dass dabei nicht auch die eine oder andere Medaille abfällt. Schließlich hat Sebastian Kühnen bei den letzten EuroGames in Amsterdam schon einmal Silber geholt.

Quelle: Our Munich



 

November 2003 Our Munich

Trinken für die EuroGames
Das Organisationsteam veranstaltet seine erste Magic-Bar-Tour durch 45 Lokale

Von Karl Prestele

Das sportliche Mega-Event für Lesben und Schwule schlechthin, die EuroGames, werden nächsten Sommer ganz München begeistern. Vom 29. Juli bis 1. August 2004 ist die Stadt Gastgeberin für über 5000 erwartete SportlerInnen in 27 Disziplinen rund um das Olympiagelände. Wer aber nicht so lange warten will, um Spaß und Freude an und mit den EuroGames zu haben, der kann am 14. November schon mal vorfeiern. An diesem Freitag starten wir vom Organisationsteam die erste Magic-Bar-Tour für die EuroGames, an der sich sage und schreibe 45 Bars, Kneipen, Restaurants und Diskos beteiligen.

I wish I was born a tree, someone would have made a barrel out of me

Das Einzige, was ihr dafür tun müsst, ist der Kauf eines Gutscheinblocks (lumpige zehn Euro!) für die Tour, die durch das gesamte Szene-Spektrum führt. Mit diesem Block in der Hand braucht ihr also keine Schwellenängste haben und lernt auch Lokale kennen, in die ihr sonst nie geht. Neue Gesichter und die dazugehörigen Männer und Frauen, an- und aufregende Erlebnisse und jede Menge Spaß sind auf jeden Fall garantiert.

Doch nicht genug damit: Für die Gutscheine - jeder gilt für ein bestimmtes Lokal - gibt es ja eine Gegenleistung. Das Angebot dabei reicht vom Healthdrink und Rüscherl bis zum Freibier vom Fass oder einem Gratis-Cocktail. Beim Essen wird man mit Kaffee nach Wahl und einer selbstgebackenen Süßigkeit, Rösti mit Speck für 3 Euro oder einem Schweinsbraten für 5,50 Euro verwöhnt. Eine Bar wartet mit einem Überraschungspaket und ein Café gar mit der Verlosung einer Wochenendreise auf. Wer da nicht mitmacht, ist selber schuld!

Außerdem helfen viele Lokale noch bei einem Rätselspiel mit, bei dem ihr kleine, witzige oder auch ein wenig knifflige Fragen beantworten sollt. Die Lösung ergibt dann einen Satz, der – so viel sei schon mal verraten – etwas mit den EuroGames zu tun hat. Auch hier lohnt sich das Mitmachen, denn unter den richtigen Lösungen verlosen wir attraktive Preise wie etwa 5 x 2 Karten für die Eröffnungsfeier der EuroGames, 3 x 2 Karten für das „Verzaubert”-Filmfestival (das fünf Tage nach unserer Tour beginnt), EuroGames-T-Shirts und vieles mehr.

Und damit ihr Euch auf dieser Magic-Bar- Tour – wenn überhaupt – nicht so alleine fühlt, werden einige von uns aus dem EuroGames- Team in unseren orangefarbenen T-Shirts an diesem Abend ebenfalls in den Lokalen unterwegs sein, Infos zu den EuroGames verteilen und euch alle mit unserer Begeisterung für die Spiele anzustecken versuchen.

Leben, Lachen und Feiern für die EuroGames!

Magic-Bar-Tour

Zeit: Freitag, 14. November, ganztägig bis zum nächsten Morgen (richtet sich nach den Öffnungszeiten der Lokale);

Ort: Alexander’s Café, Aroma, Arosa Chalet, Bar Jeans, BAU, Bei Carla, Beim Franz, Big Horn, Bon Valeur, Café Bar 2 x 3, Café Bar Rendezvous, Café Glück, Café Lotter-Leben, Café Paris, Carmen's Lounge, Colibri Bar, Cook, Deutsche Eiche, Eagle Munich, Edelheiss, Fred's Pub, Inge's Karotte, Iwan, Krablergarten, Kraftakt Café & Bar, Lux Bar & Restaurant, Morizz, Moro, New York, Nil, Ochsengarten, Old Mrs. Henderson, Orangha Bar & Restaurant, Pop-As, Prosecco, Rico Bar Restaurant, Schwalbe, Seitensprung, Soul City, Spike, Strada, Teddy Bar, The Stud, Villanis, Vino del Bacco;

Kosten: 10 Euro für den Gutscheinblock;

Vorverkauf: ab 1. November in allen obengenannten Lokalen, im Buchladen Max & Milian und im EuroGames-Büro, Blumenstr. 28/1.Stock (vorher anrufen: 59043691).

Quelle: Our Munich



 

Oktober 2003 Our Munich

Schnittstelle zwischen Industrie und Sport

Von Beppo Brem

100.000 Euro. Das ist die magische Zahl, die wir uns vorgenommen haben, für die EuroGames in München bei Unternehmen und Spendern einzuwerben. Bei der Formel 1 ist das die Portokasse, bei einer schwullesbischen Europameisterschaft ist das – zunächst mal – ein frommer Wunsch. Wahrscheinlich erklärt das, warum es im Sponsoring Team so lustig zugeht: Hier sind lauter Berufsoptimisten am Werk. Absagen gibt’s zuhauf: „Tolle Veranstaltung, aber leider haben wir kein Geld“, so das Klagelied, das uns die Marketingabteilungen landauf landab singen. Und trotzdem haken wir immer wieder nach: „Vielleicht dann Sponsoring für eine Sportart oder eine Veranstaltung?“" Immerhin, einen ersten Sponsor haben wir gefunden, der als Silber-Sponsor einsteigt: Bristol-Myers Squibb (Pharma, HIV-Präparate). Einen großen Autokonzern haben wir noch für Gold am Wickel, mit dem Münchner Einzelhandel stehen wir für Bronze in Gesprächen ... Knock on wood, dass es was wird.

Mit Daisy, unserer Schaufensterpuppe mit dem gewissen Bauchnabel, in dem’s zwar nicht „so schön prickelt“, aber dafür klimpert, werben wir auf Straßenfesten für unser Stipendienprogramm, das finanzschwachen TeilnehmerInnen – vor allem aus Osteuropa – ermöglichen soll, zu den EuroGames 2004 nach München zu kommen. 25.000 Euro sollen am Ende dafür herauskommen, so etwa 7000 Euro sind’s schon, auch dank der OurMunich-Caipi-Aktionen, der Spendenaktionen von „sergej“ und etlicher spendierfreudiger Menschen aus der Community (Merci und Schmatz!). Auch die Münchner Sportvereine haben uns finanziell unterstützt, die Amazonen und die Isarhechte sogar mit einer Spende. Für Großspender ab 250 Euro gibt es ein paar „Zuckerl“ als Dankeschön, z.B. freier Eintritt zur Eröffnungsfeier und Motive von Robert C. Rore, Naomi Lawrence.

Unterstützt werden wir noch von einer kleinen, sehr fleißigen Agentur, Thesus, die eifrig im Stiftungsbereich herumtelefoniert und dort versucht, Gelder locker zu machen. Trotzdem: In diesen Zeiten ist es ein zähes Geschäft, Sponsoren zu finden, ganz allgemein und für die Euro- Games im Besonderen. Entsprechend sind alle Teammitglieder mit einer guten Portion Galgenhumor und Beharrlichkeit ausgestattet. Neue Ideen und Energien sind jederzeit willkommen, wenn du Spaß an der Betreuung von Sponsoren, Erfahrung im Spendensammeln oder einfach Zeit übrig hast.

Kurzes Mail an sponsoring2004@eurogames.info oder Anruf unter Tel. 0160/387 26 07 oder im EuroGames-Büro, Tel. 089/59 04 36 91, genügen.

Quelle: Our Munich



 

September 2003 Our Munich

money, money, money... must be funny

Von Annette Wolff, Joachim Bongartz

Nicht Geld, sondern Sport, Spaß und Begegnungen stehen im Mittelpunkt der EuroGames. Aber all das funktioniert nicht ohne eine vernünftige Finanzplanung. Als die „Finanzler“ der Eurogames kümmern wir uns bei der Organisation des Sportevents um alles, was mit Geld zu tun hat. Dies beinhaltet die Budgetplanung und -überwachung, die Verwaltung, die Kontrolle der Geldeingänge und -ausgänge bis hin zur Buchhaltung und Steuererklärung. Vor allem verwalten wir den größten Einnahmenposten – die Anmeldegebühren der Teilnehmer sowie die damit verbundenen sonstigen Zahlungen für Hotelübernachtungen, Partys, Events etc.

Dabei stehen wir in engen Kontakt zu allen anderen Organisationsteams der EuroGames, um den Finanzbedarf in den verschiedenen Bereichen festzustellen. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Ausgaben so zu steuern, dass sie stets im Rahmen der vorhandenen Finanzen des Vereins bleiben: Schließlich wollen wir, dass die EuroGames auch aus finanzieller Sicht ein voller Erfolg werden.

Außerdem stehen wir in engem Kontakt zu den hoffentlich vielen Teilnehmern/Innen und Besuchern/Innen, die zwar in erster Linie vom Team Teilnehmer/ Innen betreut werden, aber im Rahmen der finanziellen Transaktionen auch mit uns Kontakt haben.

Aber auch darüber hinaus gibt es viel zu tun: Wir kümmern uns um den Ablauf und die Organisation im Büro und werden dabei tatkräftig von Mike Eggleton unterstützt, unserem immer netten und freundlichen Officemanager. Daneben betreuen wir die Mitglieder unseres Vereins: Wir verwalten den Mitgliederbestand und geben Informationen weiter, wir organisieren Mitgliederversammlungen und veranlassen notwendige Veränderungen im Vereinsregister. Des Weiteren kümmern wir uns um die Klärung juristischer Fragen, also die genaue Prüfung aller Verträge und die Erstellung unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Schließlich sorgen wir dafür, dass sowohl während der Vorbereitung als auch bei den EuroGames selbst Mitarbeiter und Teilnehmer ausreichend versichert sind.

Wie ihr seht, es gibt wirklich viele Dinge zu tun, auch viele Kleinigkeiten, sodass wir uns sehr über weitere Unterstützung und Mitarbeit freuen würden.

Unseren Mike Eggleton könnt ihr erreichen unter Tel. 0 89/59 04 36 91 zu folgenden Öffnungszeiten Mo: 14 bis 15 Uhr. Zu diesen Zeiten erreicht ihr ihn auch persönlich in unserem Büro in der Blumenstr. 28, 1. Stock. Schaut doch einfach mal vorbei.
Zum Finanzteam direkt könnt ihr am besten Kontakt aufnehmen über E-Mail: finance2004@eurogames.info
oder Anruf unter Tel. 0160/387 26 07 oder im EuroGames-Büro, Tel. 089/59 04 36 91, genügen.

Quelle: Our Munich



 

August 2003 Our Munich

Das Rainbow-Village – Straßenfest und Knotenpunkt

Wie jeden Monat stellen euch die EuroGames an dieser Stelle eines ihrer neun EuroTeams vor, die seit nunmehr fast zwei Jahren eine der größten lesbisch-schwulen Sportveranstaltungen Europas organisieren. Vom 29. Juli bis 1. August 2004 messen sich in ganz München 5000 SportlerInnen in 27 Sportarten. Etwa 20.000 Besucher werden eine Woche lang ein vielfältiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm erleben. Und mitten im Olympiapark laden die EuroGames zum Straßenfest der Superlative.

Herzlich willkommen zur 28. Sportart der EuroGames 2004 – dem „Rainbow- Villageing“. Fürs „Villageing“ müsst ihr euch nicht registrieren lassen oder besonders sportlich sein, ihr müsst keine Sporttaschen packen und auch nicht pünktlich zum Start erscheinen. Die Disziplinen unserer „Village People“ heißen Kennenlernen, Austauschen, Plaudern, Essen & Trinken, Genießen, Picknicken und vieles andere mehr.

Im Rainbow-Village werden wir vier Tage lang Flagge zeigen. Der Regenbogen am Coubertin-Platz wird schon von weitem zu sehen sein – in Form von sechs Türmen, von denen jeder einzelne eine bestimmte Regenbogenfarbe trägt. Im größten Turm befindet sich der Infopoint. Das ist das Zentrum des Rainbow-Village. Das Rainbow-Village wird der Dreh- und Angelpunkt der EuroGames 2004 sein. Hier registrieren sich die TeilnehmerInnen, hier stehen Pressezentrum, VIP-Lounge und Helpdesk. Und hier arbeitet das Management. Unter den historischen Zeltdächern von 1972 hängen die aktuellen Sportergebnisse aus. Lesbische und schwule Gruppen präsentieren sich rund um die Türme, ebenso die Sportvereine und unsere Sponsoren.

Nach den anstrengenden Wettkämpfen lädt das Rainbow-Village zur Open-Air-Kulturbühne, zum Schlemmen und Verweilen ein. Mit den MünchnerInnen, den TeilnehmerInnen oder Gästen aus ganz Europa könnt ihr euch überall in München unterhalten. Im Rainbow-Village aber wird jedes Gespräch zum einmaligen Augenblick. Wir organisieren für euch außerdem den Farewell-Brunch am letzten Tag der EuroGames – ein Open-Air-Picknick für über 2500 Lesben und Schwule. So etwas gab es noch nie. Und natürlich werden wir an den Wettkampftagen auch sämtliche SportlerInnen mit Essen und Trinken versorgen. Unser Team besteht aus Mitgliedern, die aus den unterschiedlichsten Berufen kommen. Eines aber ist uns gemein. Wir haben Spaß an der Arbeit, weil wir ein gemeinsames Ziel haben: die EuroGames 2004. Wir freuen uns über jede/n, die/der uns dabei helfen will. Meldet euch!

Kontakt: Jürgen Roßbach, rainbow2004@eurogames.info

Quelle Our Munich



 

11.7.2003 Süddeutsche Zeitung

Basteln am Rainbow Dream
Christopher Street Day und Rathaus-Clubbing – die Pläne

Stolz klingen sie und haben strahlende Augen, wenn die Organisatoren und Veranstalter über den 24. Christopher Street Day sprechen. Stolz auf das "Rathaus-Clubbing", stolz auf die Bundesgrüße bei der Auftaktveranstaltung. "Flammende Reden" von Umweltminister Jürgen Trittin und Claudia Roth werden erwartet. Auch wenn man mit kommunaler Vertretung und Lebenspartnerschaftsgesetz viel erreicht habe, "bleiben solche Veranstaltungen trotzdem politisch", sagt Andras Schmid, einer der Mitorganisatoren der Euro-Games 2004. Auch Rosa-Liste-Stadtrat Florian Niederbühl unterstreicht, dass "Gleichstellung noch nicht erreicht ist". Sie träumen ihre "Rainbow Dreams" von "Gleichberechtigung in Vielfalt" weiter - so das Motto des diesjährigen Festes. Es soll eine große Party werden, schließlich gibt es viel zu feiern. Die Veranstalter Rosa Liste, Lesbentraum, Sub und Münchner Aidshilfe erwarten mehr Besucher als im vergangenen Jahr, dabei waren es damals schon 30 000 Teilnehmer und mindestens 70 000 Zuschauer. Am Samstag wollen sie diese Zahlen noch toppen.

"Für mich ist es ein Tag, an dem ich merke, wie gut es uns eigentlich geht", sagt Schmid. Er organisiert mit einigen Kollegen die schwul-lesbische Olympiade 2004 und freut sich auf die morgige CSD-Parade. Als Werbung für die Euro-Games ist ein "olympischer Einzug" geplant, bei dem rund 30 Sportarten vorgestellt werden. Mit dabei: die Schwimmer, ausgerüstet mit Trommeln und Trillerpfeifen, und natürlich die Aerobicgruppe. Sie haben eine gymnastische Performance eingeübt und werden von einer Musikrikscha begleitet. Die Schachspieler wiederum tragen Figuren aus Schaumstoff auf dem Kopf, "einen Läufer oder ein weißes Pferd". Die Olympioniken haben Startnummer Zwei in der mehr als einen Kilometer langen Parade mit rund 30 Wagen und Formationen.

Los geht's um 12 Uhr vom Marienplatz, dann über den Oberanger zum Stachus, zum Sendlinger Tor und durchs Glockenbachviertel zurück zum Ausgangspunkt. Dort wird von 12 bis 23 Uhr die "größte Open-Air-Party Münchens" garantiert, mit 15 Show-Acts, 17 Gastro- und 25 Infoständen.

Über den Marienplatz donnert bis spät in den Abend Musik – Rock, Pop, Hiphop, alles vertreten. Travestie, eine erotische Carmen, Satire und Abbageddon, eine von Abba inspirierte Gruppe, sollen mit viel Gesang und Tanz das Stadtzentrum beleben. Noch wilder wird's von 22.30 Uhr an im Rathaus. Die vier Ebenen sind in sechs Areale geteilt, auf denen unter anderem der Candy Club das Polithaus in eine Riesen-Disco verwandelt. Im Prunkhof kann man außerdem die Rocky Horror Show sehen und noch sieben weitere Darbietungen. Ein idealer Party-Ort und als Abschlussveranstaltung ein absolutes Highlight. "Welcher Oberbürgermeister öffnet sein Rathaus schon für eine schwul-lesbische Veranstaltung?", fragt Andreas Schmid vielsagend und ist stolz auf diesen weiteren Grund zum Feiern.

Elisabeth Lipp

(Foto, BU: Sportlich: Andreas Schmid und seine Kollegen freuen sich auf den CSD.)

Quelle: Süddeutsche Zeitung Seite 41



 

Juli 2003 Our Munich

Betreut von vorn bis hinten

Wir kümmern uns um das Beste bei den EuroGames: um die TeilnehmerInnen. Und das von vorne bis hinten, beginnend mit der Begrüßung, wenn die SportlerInnen hochmotiviert eintreffen, bis zur tränenreichen Verabschiedung, wir sorgen je nach Wunsch für harte oder weiche Betten oder sogar für Zeltdächer, dabei werden wir kräftig von unserem Reisbüropartner contour Travel Service, unterstützt. Hierbei zählen wir auch auf die Gastfreundschaft der MünchnerInnen, die uns ihre freien Gästebetten für die Bettenbörse anbieten und dabei auch neue Freundschaften schließen können.

Höhepunkt unserer Aktivität ist die persönliche Betreuung, bei der Akkreditierung vor Ort, bei den Infoständen im Rainbow Village, der Servicezentrale während der EuroGames.

Wir sind die Anlaufstelle für alle Fragen und Nöte der TeilnehmerInnen vor, während und nach den EuroGames. Wir bearbeiten eingehende Registrierungen, damit die Sportwettkämpfe stattfinden können. TeilnehmerInnen mit geringem Einkommen aus den unterschiedlichsten europäischen Ländern mit kaum entwickelter lesbisch/schwuler Kultur von Albanien über Vatikan bis Zypern können auf Antrag durch ein Stipendium unterstützt werden, das von uns betreut wird. Neben den TeilnehmerInnen erwarten wir einen Ansturm netter und sportbegeisterter BesucherInnen oder BegleiterInnen, denen wir auch in unserer Registrierung tatkräftig zur Seite stehen und sie darüber hinaus über das komplette Veranstaltungs- und Kulturprogramm informieren, sowie alle auch mit den Eintrittskarten für das vielseitige Kulturprogramm versorgen.

Wir wollen, dass alle TeilnehmerInnen, BesucherInnen und Interessierte auch schon vor den EuroGames aktuell informiert sind. Deshalb geben wir regelmäßig einen Newsletter, den EuroLetter, heraus, der an alle registrierten SportlerInnen und BesucherInnen verschickt wird.

Damit alles reibungslos funktioniert, wir tolle EuroGames veranstalten können, und zufriedene SportlerInnen und BesucherInnen München wieder verlassen, benötigen wir die vielfältige Unterstützung ganz Münchens. Sportbegeisterte MüncherInnen bitten wir herzlich um Mithilfe. Wenn Dir die TeilnehmerInnen-Betreuung Spaß machen würde, dann melde Dich bitte bei uns. Wir freuen uns auf Dich.

Kontakt Team TeilnehmerInnen: participants2004@eurogames.info
Günther Fischlmaier: 0172-72 40 159

Quelle: Our Munich



 

Juni 2003 Our Munich

Turnt Linux auch bei EuroGames?

Wie jeden Monat stellen Euch die EuroGames an dieser Stelle eines ihrer neun EuroTeams vor, die seit nunmehr fast zwei Jahren eine der größten schwullesbischen Sportveranstaltungen Europas organisieren. Vom 29. Juli bis 1. August 2004 messen sich in ganz München 5000 SportlerInnen in 27 Sportarten. Etwa 20.000 Besucher werden eine Woche lang ein vielfältiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm erleben. Der organisatorische Aufwand für dieses Groß-Event ist enorm. Ihn zu meistern, ist nicht zuletzt das Verdienst des Teams IT/Logistik.

Wir stehen vor einer großen Herausforderung: Wenn am 29. Juli 2004 bis zu 5.000 Sportbegeisterte aus ganz Europa aufs Münchner Olympiagelände strömen, um sich für die IX. EuroGames zu akkreditieren, ihren Teilnehmerausweis abzuholen und diverse Informationsunterlagen entgegen zu nehmen, wird alles wie am Schnürchen laufen müssen. An zwei aufeinander folgenden Tagen finden die Sportveranstaltungen statt. Das Kultur- und Unterhaltungsprogramm dauert sogar eine ganze Woche. Bis zum Sommer 2004 müssen die Spiele also perfekt durchgeplant sein. Und das werden die SportlerInnen und BesucherInnen uns zu verdanken haben: den Mädels und Jungs vom IT/Logistik-Team.

Sicherheit und Datenverarbeitung liegen in unseren Händen. Die Arbeitsgruppe IT arbeitet mit kostengünstiger Open-Source-Software und setzt das freie Betriebssystem Linux ein. Wir stellen einen Dienst bereit, der alle Anfragen der TeilnehmerInnen protokollieren wird, so dass die OrganisatorInnen der einzelnen SportTeams darauf reagieren und sich untereinander absprechen können. Komplett selbstständig entwickelt haben wir auch das Programm, mit dem sich die Sportlerinnen und Sportler über das Internet registrieren können. Kein leichtes Unterfangen. Denn jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer kann sich gleichzeitig für zwei Sportarten anmelden. Jede der 27 Sportarten hat ihre Eigenheiten, die wir in unserem elektronischen Gehirn berücksichtigen müssen.

Aber auch die Team-Mitglieder, die der Computerei eher ohnmächtig gegenüber stehen, langweilen sich nicht: Sie organisieren zum Beispiel den Transport an die Sportstätten und holen dafür Angebote von Unternehmen ein. Schließlich müssen im Sommer 2004 nicht nur die SportlerInnen und BesucherInnen, sondern auch Absperrgitter, Semmeln und kübelweise isotonische Getränke an Ort und Stelle sein. Wir fragen uns, wie wir die Wettkampfergebnisse schnellstmöglich verbreiten können oderEilmeldungen. Was, wenn eine Party spontan verlegt werden muss? Und wie machen wir die EuroGames für Behinderte zugänglich? Die Arbeitsgruppe Logistik liefert die Antworten. Pragmatische Ideen sind gefragt. Auch von Dir!

Das Team Logistik/IT trifft sich jeweils am ersten Mittwoch im Monat ab 20 Uhr im Büro der EuroGames in der Blumenstraße 28. Wenn Dich Themen wie Internet und Datenverarbeitung interessieren oder du schlicht ein Orga-Talent bist, dann melde Dich! Und sei unbesorgt: Es ist ganz egal, ob Du Dich noch in ein Thema einarbeiten möchtest oder schon Guru auf Deinem Gebiet bist. Melde Dich einfach! Du bist herzlich willkommen!

Quelle: Our Munich



 

5.5.2003 Süddeutsche Zeitung

Sporteln, shoppen, integrieren.
Die schwul-lesbischen Europameisterschaften 2004:
Eine Chance für den Sport – und für den Einzelhandel

Von Tanja Rest

"Wir haben bisher nur positive Reaktionen bekommen." Die Stimme von Hermann Brem klingt immer noch ein bisschen verwundert, als er das sagt. "Kein einziger Fall von Ablehnung oder dass einer mal einen dummen Spruch gemacht hätte. Im Gegenteil: Das waren wohl eher wir, die manchmal rumgedruckst haben." Natürlich, relativiert der Teamleiter Kommunikation der Eurogames 2004, noch sei man nicht an die Sportvereine herangetreten – erfahrungsgemäß gebe es da noch "gewisse Vorbehalte". Aber gerade darum seien die schwul-lesbischen Europameisterschaften ja sinnvoll. "Höchste Zeit, dass wir endlich miteinander ins Gespräch kommen."

Noch hat nicht einmal die Registrierung der Teilnehmer begonnen (vom 1. Juni an). Aber in der Lindwurmstraße gibt es seit Monaten bereits ein Eurogames-Büro, von dem aus neun Teamleiter und mehr als 100 ehrenamtliche Helfer die Organisation der Spiele im Olympiapark vorantreiben. Der Zeitpunkt: vom 29. Juli bis 1. August 2004. Das Programm: Wettkämpfe in 27 Disziplinen – neben klassischen Sportarten auch Bowling, Line Dance, Cheerleading –, ergänzt von Partys und Ausstellungen. 5000 Sportler aus ganz Europa werden erwartet. Es soll das größte Sportspektakel der Stadt vor Anpfiff der Fußball-WM 2006 werden. Und wenn die Organisatoren mit ihren Münchner Ansprechpartnern nur gute Erfahrungen gemacht haben, so mag das zum Teil an einer größeren Offenheit gegenüber Schwulen liegen – zum Teil aber auch daran, dass sich viele etwas von ihnen erwarten.

Laut Statistik verdienen gleichgeschlechtlich Liebende nicht nur überdurchschnittlich gut, sie sind auch besonders konsumfreudig und Lifestyle-orientiert. Aus Sicht des Einzelhandels werden im Juli 2004 also 5000 Vertreter einer idealen Zielgruppe durch die Innenstadt flanieren. Die Frage ist bloß, wie man sie in die Geschäfte holt.

Wolfgang Fischer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes LAG, landet bei diesem Thema relativ schnell im Rathaus: "Der Shopping-Standort München wird von Seiten der Stadt ein bisschen stiefmütterlich behandelt." Gegenüber Besuchern stelle man sich vor allem als Wiesn- und High-Tech-Standort dar, die guten Einkaufsmöglichkeiten hingegen seien eher selten Teil der München-PR. "Gerade jetzt, wo Großveranstaltungen wie Fußball-WM, Bundesgartenschau oder die Eurogames bevorstehen, wünsche ich mir mehr Kooperation von Rathaus und Einzelhandel." Auch Reimund Baumheier, Geschäftsführer der Galleria Kaufhof am Marienplatz, hält die Zusammenarbeit noch für ausbaufähig. "Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass bei großen Events am Rande Münchens auch die Frequenz in der Innenstadt gestärkt wird." Vorstellen kann sich Baumheier etwas veranstaltungsbezogene Dekoration oder ein Rahmenprogramm in der Fußgängerzone. "Das funktioniert aber nur, wenn der Einzelhandel schon in die Planungen einbezogen wird."

Karlheinz Reiber vom Referat für Arbeit und Wirtschaft mag diese Kritik nicht nachvollziehen. "Vertreter des Einzelhandels sind in allen Arbeitskreisen ausreichend vertreten, auch im Arbeitskreis Innenstadt. Da sehe ich keine Defizite." Im Übrigen sei es nicht das Verschulden der Stadt, wenn München im Ausland weniger als Einkaufsmekka denn als Heimat der Wiesn und des FC Bayern wahrgenommen werde. "Grundsätzlich sind wir an Kooperation mit dem Einzelhandel interessiert und für alle Vorschläge offen."

Zurück zum Organisationsteam Eurogames: Einen Großsponsor, den amerikanischen Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb, haben die Verantwortlichen bereits gewonnen. Auf lokaler Ebene hat der Behindertensportverband Bayern seine Mitarbeit zugesagt. Die Stadtwerke wollen kostenlos ein Büro zur Verfügung stellen, mit dem Einzelhandel ist man im Gespräch. "Wir wünschen uns, dass möglichst viele Münchner Firmen mitziehen", sagt Hermann Brem. Die Finanzierung muss stehen, darüber hinaus sind die Interessen der veranstaltenden "European Gay & Lesbian Sport Federation" eher nicht kommerziell. "Ein Sportfest mit Bombenstimmung, einem tollen Publikum und Integrationspotenzial für die schwul-lesbische Szene", sagt Brem, "damit wär' schon viel gewonnen."

Quelle: Süddeutsche Zeitung Seite 45



 

Mai 2003 Our Munich

Hier schlägt das Herz der EuroGames

Auch in diesem Monat stellen die EuroGames eines ihrer neun EuroTeams vor, das seit Monaten daran arbeitet, eine der größten schwul-lesbischen Sportveranstaltungen Europas 2004 an die Isar zu holen. Vom 29. Juli bis 1. August 2004 messen sich im und um den Olympiapark herum 5.000 Sportler und Sportlerinnen in 27 Sportarten. Um sie kümmert sich das Team Sportmanagement.

Mit Wettkämpfen in 27 verschiedenen Sportarten überbietet München alle bisherigen EuroGames. Neben den „Klassikern" Volleyball, Tanzen oder Badminton bieten wir Euch auch einige exotische Sportarten wie Fechten oder Bankdrücken an, die in ihrer schwul-lesbischen Variante nicht eben häufig zur Auswahl stehen dürften. Die Wettkämpfe werden an den unterschiedlichsten Orten in München stattfinden. Gebucht sind das Dante-Stadion, die Zentrale Hochschulsportanlage (ZHS) und zahlreiche Schulturnhallen. Auf dem Olympia-Gelände werden die Athleten und Athletinnen in der Schwimmhalle und der Olympiahalle um Medaillen kämpfen. Viele Sportarten werden in der Geschichte der EuroGames zum ersten Mal auf olympischen Anlagen ausgetragen.

Die EuroGames und ihre Sportveranstaltungen sind offen für alle. Niemand muss schwul oder lesbisch sein oder Profi, um daran teilzunehmen. Wettkämpfe wird es in allen Sportarten für Frauen und Männer geben, am Ende sollen unter den TeilnehmerInnen mindestens 50 Prozent Frauen sein. Auch behinderte SportlerInnen rufen wir ausdrücklich dazu auf, sich bei den EuroGames zur egistrieren. Für sie wird es, sofern die Sportler und Sportlerinnen nicht in die einzelnen Sportarten integriert werden, eigene Bewertungen geben - zum Beispiel beim Tanzen.

Die Sportveranstaltungen sind das Herzstück der EuroGames. Das Team Sportmanagement arbeitet hart daran, dass zwischen dem 29. Juli und 1. August 2004 alle Sportarten reibungslos über die Bühne gehen. Im Sportmanagement laufen die Fäden zusammen. Wir koordinieren die Leute, die die Wettkämpfe in den einzelnen Sportarten organisieren. Wir kümmern uns übergreifend darum, welcher Sportart wann welche Halle zur Verfügung steht, wir teilen die Sanitäter ein und legen fest, wann und wo die Sieger ihre Medaillen bekommen. Derzeit zählt das Team Sportmanagement zehn ständige MitarbeiterInnen. Die einzelnen Sportarten betreuen jeweils eine Frau und ein Mann gemeinsam. Für Aerobic, Handball, Bowling, Line Dance und Rudern fehlen noch Frauen. Aber auch im Sportmanagement sind fleißige HelferInnen jederzeit willkommen. Habt Ihr Lust und Zeit? Dann meldet Euch - unter sports2004@eurogames.info.

Ab 1. Juli 2003 könnt Ihr euch online für folgende Sportarten anmelden:
Aerobics, Badminton, Bankdrücken, Basketball, Beachvolleyball, Bowling, Cheerleading, Fechten, Freeclimbing, Fußball, Golf, Handball, Karate, Leichtathletik, Line Dance, Luftgewehr-Schießen, Martial Arts, Ringen, Rudern, Schach, Schwimmen, Squash, Tanzen, Tennis, Tischtennis, Triathlon, Volleyball.

Quelle: Our Munich



 

April 2003 Our Munich

Farbe bekennen, Flagge zeigen!

Im Motto der EuroGames 2004 „Munich s'ports the rainbow" steckt die Botschaft: „Munich supports the rainbow". Wir wollen (Regenbogen-)Flagge zeigen! Die Stadt unterstützt uns dankenswerter Weise schon nach Kräften, nun müssen wir die EuroGames noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Die EuroGames sind mit 5.000 SportlerInnen und 20.000 BesucherInnen das größte Sportereignis in unserer Stadt – bis zur Fußball-WM 2006. Das ist eine große Chance und zugleich eine riesige Herausforderung für unsere Gay Community!

Das EuroGames-Kulturteam will München als weltoffene Sport- und Kulturstadt präsentieren. Die über die Wettkampftage hinaus gehende Kulturwoche soll nicht nur Rahmenprogramm sein, sondern Sport und Kultur in einer in München noch nie da gewesenen Form verknüpfen und mit einer Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen schillernde Akzente setzen: Da wäre zunächst das Projekt „Kunst im öffentlichen Raum": Ein Skulpturenpfad vom Stachus zum Marienplatz soll schon Anfang Juli nächsten Jahres die Stadtbevölkerung und Besucher auf die EuroGames aufmerksam machen. In der Kassenhalle des Rathauses präsentieren wir eine der Kunstausstellungen. Ferner planen wir einen Wettbewerb unter den Studenten der Hochschule für Bildende Künste.

Weitere Programmschwerpunkte bilden Filmtage in verschiedenen Kinos und Openair-Vorführungen, Klassikkonzerte im Prinzregenten- und Gärtnerplatztheater, Chorkonzerte im Volkstheater, ein gemischter Abend im Spiegelzelt sowie Lesungen (u. a. im Literaturhaus). Für „Spaß pur" werden drei große EuroGames-Partys sorgen. Die Touristikgruppe kümmert sich – in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsamt – um Begleitprogramme wie Radltouren, Wanderungen, Stadtrundfahrten, Schlössertouren und eine spezielle Dampferfahrt. Ein wichtiger Bereich ist auch die Eröffnungsfeier in der Olympiahalle, für die wir schon einige Künstler verpflichten konnten, sowie die Abschlussfeier im Rainbow Village (Olympiapark).

Rund zwanzig ehrenamtliche HelferInnen arbeiten bereits im Kulturteam in verschiedenen Projektgruppen: Filmtage, Klassikkonzerte, Chorkonzerte, Literatur/Lesungen, Kunstausstellungen, Eröffnungs- und Abschlussfeier, Partys und Touristik. Wir freuen uns über jede weitere Verstärkung unseres Kulturteams, damit auch die EuroGames-Kulturwoche zu einem unvergesslichen Ereignis wird!
Kontakt: culture2004@eurogames.info

Quelle: Our Munich



 

1.3.2003 Münchner Samstagsblatt

Ein rosarotes Wintermärchen – Holigay on Ice

Von Tine Braun

Am Freitag, den 21. Februar, glich der "Münchner Eiszauber", die Eislauffläche mitten in der Münchner City, einem pink schimmernden Seidentuch. Das Event für die Münchner Gay-Community lockte trotz ungastlicher Minusgrade auch viele ihrer Freunde und unverfrorene Eislauf-Fans an. Neben dem Amusement auf und um die Eisarena war der eigentliche Zweck der Veranstaltung noch ein anderer. Im Hinblick auf die für Sommer 2004 angesetzten EuroGames, der wiederum ersten schwul-lesbischen Sportveranstaltung in der Isarmetropole, wurde für diesen Anlass kräftig mit der Spendenbüchse geklappert - mit Erfolg.

Von 19.30 bis 22 Uhr erstrahlte die Eisbahn am Marienhof an diesem Abend nicht wie üblich in dezentem, kühlem Blau, sondern in grellem Pink. Die Veranstalter, das schwul-lesbische Stadtmagazin Sergej und der Münchner Eiszauber, luden die Community zu einem "Familienfest" der anderen Art.

Prosecco und Spenden flossen reichlich

Als Attraktion des Abends wurden die "High Heels" erwartet, die - grazil wie immer - als "Drags on Ice" über selbiges glitten. In schrillen Roben und entsprechendem Make up waren die drei Beautys für die Sammlung von Spendengeld zuständig und sie machten ihre Sache gut. Mit Partysound der siebziger und achtziger Jahre ließ die Stimmung nicht auf sich warten und die drei "Maskottchen", ein als weißer und ein als brauner Elch sowie ein als "Winterengel" maskierter Animateur, lockten hunderte von Münchnerinnen und Münchnern aufs Eis. Zur Eröffnung der Veranstaltung fanden sich der Stadtrat der Rosa Liste, Thomas Niederbühl, und Lydia Dietrich, Stadträtin von Bündnis 90/Die Grünen, ein. Niederbühl kam gleich zur Sache und rief die Anwesenden auf, die EuroGames 2004 mit Spenden zu unterstützen. Unter dem Motto "Munich s'ports the Rainbow" gab er zu verstehen, dass dieses Sportevent ein weiterer Schritt zu einem harmonischen Miteinander sei. Am Ende des Abends waren alle Beteiligten mit den Ergebnissen höchst zufrieden. Die stolze Summe von 6.884 Euro und einem Glückscent wurden hier für die EuroGames 2004 gesammelt.

Wann geht's los?

Vom 29. Juli bis 1. August 2004 finden in München die IX. EuroGames, das größte schwul-lesbische Sportereignis Europas, statt. 5.000 Sportler werden sich hier in 27 Disziplinen messen, darunter auch so außergewöhnliche wie Bankdrücken, Freeclimbing, Line Dance und Ringen. Unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung, religiöser oder politischer Einstellung, Menschen mit und ohne Behinderung - hier ist jeder Sportler willkommen.

Das Symbol des Regenbogens steht für die Vielfalt in der Einheit, die hier zum Ausdruck gebracht wird. Neben dem zähen Ringen um Medaillen rund um das Olympiagelände wird hier natürlich auch jede Menge Entertainment geboten. Rund um die Spiele rechnen die Veranstalter mit etwa 20.000 Besuchern in der Isarmetropole. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Ude werden die Spiele am 29. Juli in der Olympiahalle mit einem großen Showspektakel eröffnet. Unter den olympischen Zeltdächern ist "Rainbow Village" zu finden, der zentrale Treffpunkt. Interessenten finden unter der Internetadresse www.eurogames.info alles Wissenswerte rund um die Spiele. Wer die Vielfalt unterschiedlicher Lebensweisen, spannende Wettkämpfe und aufregende Begegnungen hier am Isarstrand miterleben möchte, ist herzlich willkommen!

(Foto, BU: Die Attraktion des Abends, die High Heels, scheinen zu sagen: "Huch, ihr habt noch nicht gespendet, schämt euch!")

Quelle: Münchner Samstagsblatt, Seite 5



 

März 2003 Our Munich

Kontakte knüpfen, Wehwehchen heilen

Auch in diesem Monat stellen die EuroGames eines ihrer neun EuroTeams vor, die seit Monaten kräftig daran arbeiten, Europas größte schwullesbische Sportveranstaltung 2004 an die Isar zu holen. Vom 29. Juli bis 1. August 2004 messen sich im und um den Olympiapark herum 5000 SportlerInnen in 27 Sportarten. Etwa 20.000 BesucherInnen werden eine Woche lang ein vielfältiges Kultur- und Begleitprogramm erleben. Der organisatorische Aufwand fürdieses Groß-Event ist enorm. Ihn zu meistern, hilft auch das Team „Euroteaming/Networking", das wir Euch in dieser Ausgabe vorstellen wollen.

Wie jedes Großprojekt haben auch die EuroGames ihre Personalreferenten. Wir vom Team „Euroteaming/Networking" suchen die Mitglieder für den Verband EuroGames e.V. und vor allem: viele bienenfleißige HelferInnen. Und nicht nur das: Als kompetente Networker halten wir in unseren Händen alle Fäden zusammen. Nichts geht ohne uns. Wir vermitteln zwischen den acht übrigen EuroTeams, sorgen dafür, dass sie nicht aneinander vorbeireden und stets motiviert sind – damit die vielen HelferInnen auch nach Jahren ehrenamtlichen Engagements noch Spaß an ihrer Arbeit haben. Wir wissen deshalb ziemlich gut Bescheid darüber, wer in welchem Team was macht. Wenn Ihr also Interesse habt, Euch als Euroteamer zu bewerben, wir vermitteln (fast) jeden!

Um die EuroGames auch außerhalb Münchens bekannt zu machen, schauen wir regelmäßig bei schwullesbischen Projekten und Sportvereinen vorbei und knüpfen Kontakte. Schließlich wollen wir, dass 2004 Schwule und Lesben aus ganz Europa in unsere Stadt kommen, um beim größten schwullesbischen Sport-Event des Kontinents mitzumischen. Nicht zuletzt deshalb arbeiten wir mit zahlreichen ÜbersetzerInnen zusammen, deren Arbeit wir koordinieren. 20.000 BesucherInnen und 5.000 SportlerInnen aus aller Welt wollen informiert sein – nicht nur auf deutsch. Wir übersetzen ins Englische, Französische, Italienische und Spanische. Wer eine Fremdsprache spricht und Spaß daran hat, Texte zu übersetzen, ist bei uns hoch willkommen.

Zurzeit sind wir leider nur zu zweit im Team und brauchen deshalb dringend Verstärkung. Denn: Wenn niemand Personal rekrutiert, sieht es auch bei den anderen Teams mau aus mit Nachwuchs. Wenn Ihr Zeit und Lust habt, Menschen für eine Sache zu begeistern, Eure Mitstreiter ebenso wie Leute von draußen, dann seid Ihr richtig im Team „Euroteaming/Networking". Ihr müsst keine Event-Manager sein, wenn Ihr bei uns anfangt: Ein bisschen Orga-Talent, Spaß am Umgang mit Menschen und Lust auf die Sache dürft Ihr aber schon mitbringen. Wir treffen uns jeden Monat in der Münchner Aidshilfe, das nächste Mal am 18. März um 19.30 Uhr. (cb)
Kontakt: euroteaming@eurogames.info

Quelle: Our Munich



 

Februar 2003 Sergej

HoliGay on Ice – Die 1. lesbisch-schwule Eislaufnacht am 21. Februar

München – ein rosarotes Wintermärchen! Das soll am 21. Februar zumindest für einige Stunden auf dem Eislaufgelände hinter dem Rathaus wahr werden. Mit „Holi Gay On Ice" präsentiert Sergej in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter „Münchner Zuckerl" die erste schwul-lesbische Eisnacht Münchens. Ein Sky-Beamer soll die Gay Community aus ganz München auf den Marienhof locken, wo von 19.30 bis 22 Uhr die 30x45 Meter große Eisfläche ganz in Pink erstrahlen wird. Zu dem erwartet euch Party-Sound der 70er und 80er-Jahre, Drags on Ice sowie die gläserne "Puderosa"-Bar mit jeder Menge Prosecco und Glühwein. In dieser Bar kann man übrigens auch nach Schließung der Eisfläche noch lange weiter feiern. Über 1.000 Eisläuferinnen und Eisläufer passen auf das 3.500 qm große Gelände – Garantie für einen gelungenen "Familientag" der anderen Art!

Lasst euch also aufs Glatteis führen und unterstützt dabei zusätzlich einen guten Zweck: Denn ein Teil des Gesamterlöses wird zu Gunsten der Eurogames 2004 gespendet werden. Also noch ein Grund mehr, sich die Schlittschuhe anzuschnallen und einfach Spaß zu haben! Es muss ja nicht immer die Bielmann-Pirouette oder der dreifache Salchow sein... (Bernd Müller)

Quelle: Sergej



 

Februar 2003 Our Munich

Die Imagepfleger vom Marketing-Team

Europas größte schwullesbische Sportveranstaltung kommt an die Isar. In 18 Monaten heißt es im Olympiapark und in der ganzen Stadt: „Munich s'ports the rainbow". Vom 29. Juli bis 1. August 2004 messen sich 5000 SportlerInnen in 27 Sportarten. Etwa 20.000 Besucher werden eine Woche lang ein vielfältiges Kultur- und Begleitprogramm erleben. Der organisatorische Aufwand für dieses Groß-Event ist enorm. Ohne unsere neun EuroTeams könnten wir ihn nicht bewältigen. Diese wollen wir euch in den nächsten Ausgaben von OurMunich vorstellen – eines nach dem anderen. Den Auftakt macht das Team „Marketing & PR".

Das EuroTeam „Marketing & PR" ist fürs Werbliche zuständig und für das gute Image der EuroGames. Im Team arbeiten rund zehn Leute daran, bis zum Sommer 2004 wirklich jedem Münchner klar zu machen, was die EuroGames eigentlich sind. Und wir wollen Begeisterung wecken für den schwullesbischen Sport in München.

Wir sind Profis – aus Werbung, Grafik & Design und Presse. Einmal im Monat treffen wir uns, um die EuroGames voranzubringen. Fünf kleinere Teams teilen sich die Arbeit: Während sich das Team „Corporate Identity" um das einheitliche Erscheinungsbild der EuroGames kümmert, sorgen die Leute von der „Presse" für das Medien-Echo. Sie organisieren Pressekonferenzen und pflegen ihre Kontakte zu den Journalisten. Die Kreativen unter uns sind für die „klassische Werbung" zuständig. Sie entwerfen die Werbemittel und bringen die EuroGames so ins Radio, ins Internet und auf die Straße. Leute mit sozialem Gespür arbeiten für das Team „Marketing- Events", weil sie „als Promotion-Team getarnt" unter Leute müssen. Und schließlich sorgt das Team „Homepage" für aktuelle Informationen auf www.eurogames.info.

Schon in diesem Jahr stellen wir die ersten Aktionen auf die Beine. Ende Juli startet die „Magic-Bar-Tour" durch die Münchner Community. Ein Jahr vor dem Start der Spiele soll die Aktion den Countdown bis zur Eröffnungsfeier auslosen und in der Szene Lust auf die Spiele machen. Einen ganz besonderen Appetithappen haben wir aber jetzt schon zu bieten: Um unsere 27 Sportarten zu illustrieren, suchen wir Frauen und Männer, die sich für uns ablichten lassen. Eine Jury wird die interessantesten Models ausloben und zu Werbepromis für die EuroGames 2004 machen. Wer Interesse hat, schreibt an model@eurogames.info.

Wenn Ihr Lust und Zeit habt, an etwas wirklich Großem mitzuarbeiten, dann meldet Euch beim Marketing-Team. Es warten noch genügend spannende Aufgaben. (cb)
Kontakt: marketing2004@eurogames.info

Quelle: Our Munich



 

Januar 2003 Our Munich

"EuroGames 2004" – unsere Spiele

Noch 18 Monate bis zu den EuroGames in München – das klingt so weit weg! Doch die Zeit ist „ein sonderbar Ding" – und plötzlich heißt es dann in der Olympiahalle: „Die Spiele sind eröffnet!"

Für München wird es das größte schwullesbische Sportereignis der Stadtgeschichte, und das bedeutet für uns alle: eine große Chance, überall – vom Marienplatz bis zum Olympiagelände – (Regenbogen-)Flagge zeigen zu können, und zugleich eine enorme logistisch-organisatorische und finanzielle Herausforderung für die gesamte Community, und damit für uns alle! Schließlich wollen wir uns den 5000 Sportlern und Sportlerinnen sowie den rund 20.000 Gästen aus ganz Europa optimal präsentieren und uns keinesfalls blamieren!

Es muss viel geplant, organisiert und finanziert werden – von der Registrierung und Unterbringung über die Wettkampf-Organisation bis hin zum Kulturrahmenprogramm. Während der Spiele werden über 500 HelferInnen gebraucht und bislang arbeiten schon rund 100 EuroTeamer an den Vorbereitungen mit, jede/r weitere ist herzlich willkommen.

Jede/r wird gebraucht – und natürlich auch jede Spende!

Wer jetzt spendet, gewinnt nicht nur eine Spendenquittung, sondern einen VIPStatus dazu. Für 250 Euro erhält man kostenlosen Eintritt zur Eröffnungsfeier und Ermäßigung für mindestens eine der attraktiven Kulturveranstaltungen. SpenderInnen von 1000 Euro erhalten zudem eine exklusiv für die EuroGames angefertigte Radierung von Robert C. Rore und weitere Bonbons.

Spendenkonto: 210 542 der Stadtsparkasse München BLZ 701 500 00

In den nächsten Tagen werden unsere EuroTeamer aber auch eine ganze Menge - hoffentlich großzügiger – Menschen direkt ansprechen. Jede Spende geht zu 100 Prozent in die EuroGames, denn die EuroTeamer arbeiten ehrenamtlich. Mit jedem Euro mehr auf dem Konto tragt ihr dazu bei, dass diese Veranstaltung ein Erfolg für die gesamte schwullesbische Szene und für München als Ausrichterstadt wird. (kn)

Quelle: Our Munich



 

Dezember 2002 QUEER City, Bayern

EuroGames 2004

MÜNCHEN – Der Beirat (Advisory Committee) für die EuroGames, die vom 29. Juli bis zum 1. August 2004 in München stattfinden, hat zum ersten Mal die Öffentlichkeit über den Stand der Vorbereitungen informiert. Ihm gehören neben den Mitgliedern des Vereins EuroGames München auch VertreterInnen der Stadt sowie der Sportstätten und -verbände an. Ehrenvorsitzender und gleichzeitig Schirmherr der Spiele ist Oberbürgermeister Christian Ude (SPD). Zu dem schätzungsweise 650.000 Euro teuren Event erwarten die VeranstalterInnen 20.000 BesucherInnen und 5.000 SportlerInnen aus 24 Ländern, die sich in mehr als 25 Sportarten messen werden. Die Spiele werden auf dem Olympiagelände ausgetragen. dk

Quelle: QUEER City



 

15.11.2002 Abendzeitung, Interview

OB Ude: „Dieses Ereignis tut der ganzen Stadt gut"

Interview von Annette Baronikians mit Oberbürgermeister Christian Ude

In München finden 2004 die „EuroGames" statt. Die AZ sprach mit OB Christian Ude, dem Schirmherrn und Ehrenvorsitzenden der schwul-lesbischen Europameisterschaften.

AZ: Musste München für den Zuschlag der Spiele kämpfen?
OB Christian Ude: Ich habe mich persönlich für die Bewerbung eingesetzt. Es gab ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Wien.

AZ: Warum wollten Sie die „EuroGames" herholen?
Ude: Zum einen wird die schwul-lesbische Szene international wahrgenommen, zum anderen München als weltoffene und tolerante Stadt. Außerdem sind die „EuroGames" für den Olympiapark von Bedeutung. Weil der Fußball 2005 Abschied nimmt, ist es wichtig, dort neue Aktivitäten stattfinden zu lassen.

AZ: Es scheint, als wäre die bayerische Landeshauptstadt bei Schwulen und Lesben inzwischen ausgesprochen beliebt.
Ude: München galt noch vor gar nicht langer Zeit wegen Gauweilers Aids-Politik und der konservativen bayerischen Ordnungspolitik als besonders intolerant, doch das änderte sich rasant. Man denke nur an die Vitalität der schwul-lesbischen Szene, an die Rosa Liste im Stadtrat und den Christopher Street Day, an dem auch die Bevölkerung begeistert teilnimmt.

AZ: Bringen die „EuroGames" auch etwas für die Wirtschaft?
Ude: Klar, jede internationale Sportveranstaltung bedeutet einen Auftrieb für Hotellerie und Gastronomie und ist auch eine langfristige Werbung für den Fremdenverkehr. Ein Großereignis wie die „EuroGames" auf dem Programm zu haben, tut der ganzen Stadt gut.

Quelle: Abendzeitung



 

15.11.2002 Abendzeitung

EuroGames: München sieht rosarot
Im Juli 2004 kommt die schwul-lesbische Europameisterschaft in den Olympiapark

Von Annette Baronikians

MÜNCHEN – Die Veranstalter rechnen mit mehr als 5000 Teilnehmern aus 24 europäischen Ländern. Im Sommer 2004 leuchtet München rosarot: Vom 29. Juli bis 1. August finden auf dem Olympiagelände die „EuroGames" statt – die schwul-lesbischen Europameisterschaften.

Hermann Brem vom Münchner Organisationskomitee nennt die „EuroGames" „das größte Multi-Sportereignis Deutschlands, lediglich übertroffen von der Olympiade". Schirmherr und Ehrenvorsitzender der schwul-lesbischen Europameisterschaften ist Oberbürgermeister Christian Ude, der die „EuroGames" als „Highlight" im Kalender 2004 bezeichnete.

Dem Komitee gehören unter anderen auch Bürgermeister Hep Monatzeder, Kulturreferentin Lydia Hartl, Fremdenverkehrs-Chefin Gabriele Weishäupl sowie Stadträte von SPD, Grünen, FDP und auch CSU an. Komitee-Mitglied und Rosa Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl hatte die Bewerbung Münchens vor zwei Jahren initiiert.

Die „EuroGames" finden seit 1992 statt. Nach Den Haag, Berlin, Frankfurt, Paris, Zürich, Hannover und Kopenhagen (2003) bekam nun die bayerische Landeshauptstadt von der europäischen schwul-lesbischen Sportföderation (EGLSF) den Zuschlag. Bei den „EuroGames" gilt das Prinzip „Sport für alle" – und so können auch alle sportbegeisterten Frauen und Männer teilnehmen. „Ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter oder sexuelle Orientierung", wie „EuroGames"-Sprecher Sascha Mrotzek sagt:

„Die schwul-lesbischen Europameisterschaften verstehen sich ausdrücklich nicht als 'Ghetto-Veranstaltung'". Auch sportlich geht's locker zu: Teilnehmer an den „EuroGames" müssen keine „sportlichen Vorwettkämpfe" bestreiten.

„Es werden heitere Spiele sein", verspricht OB Ude. Dafür sorgt auch das kulturelle Rahmenprogramm der „EuroGames": Neben einer Eröffnungsparty in der Olympiahalle, sind Konzerte, Filmabende, Lesungen und vieles mehr geplant.

Quelle: Abendzeitung



 

15.11.2002 Münchner Merkur

Exotik im Stadion: Fußball und Cheerleading
Schwul-lesbische Europameisterschaften „EuroGames" kommen 2004 nach München

„EuroGames" bezeichnet die schwul-lesbischen Europameisterschaften, die 2004 in München stattfinden. Gestern hat sich zum ersten Mal das Vorbereitungskomitee im Rathaus getroffen. Der Beirat besteht aus Vertretern der Stadt, Sportverbänden und Sportstätten. Oberbürgermeister Ude (SPD) ist Ehrenvorsitzender und Schirmherr der Veranstaltung.

„In einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Wien haben wir die Spiele nach München geholt", sagt Ude. „Das ist ein Durchbruch für die schwul-lesbische Community der Stadt." Ude sieht Imagevorteile für München als eine Stadt, die weltoffen und tolerant sei und eine große homosexuelle Gemeinschaft habe. Das Sportereignis sei nicht nur wichtig, um Vorurteile abzubauen sondern dies auch international zu zeigen. „Bedeutend ist es auch für den Olympiapark", sagt Ude. „Wir müssen neue Möglichkeiten ausloten, nachdem der Fußball 2005 seinen Abschied nehmen wird."

Der Vorsitzende des Komitees Hermann Brem er gänzt: „So eine Großveranstaltung gibt der Stadt auch wirtschaftliche Impulse." Die Organisatoren rechnen mit rund 5.000 schwulen und lesbischen Sportlern aus ganz Europa. Neben den klassischen Sportarten wie Fußball, Basketball und Leichtathletik werden die Sportler auch in den Disziplinen Golf, Schach, Luftgewehrschießcn und Cheerleading gegeneinander antreten. „Exotische Sportarten ausleben – das soll auch ein Aspekt der EuroGames sein" sagt Brem.

In 24 europäischen Ländern gibt es ungefähr 10.000 schwule und lesbische Sportler, die sich in rund 170 Sportvereinen organisieren. Allein Münchens schwul-lesbische Sportvereine zählen 800 Mitglieder. „Die laden wir natürlich alle ein", sagt Brem. Die stellvertretende Vorsitzende Sabine Malecek betont: „Die EuroGames sollen keine Ghettoveranstaltung werden." Alle Sportler und Interessierte seien eingeladen mitzumachen. „Es gibt keine Qualifikationshürden" sagt Brem, „die EuroGames sind eine Breitensportveranstaltung für Amateure." sis

Quelle: Münchner Merkur



 

15.11.2002 Süddeutsche Zeitung

Spektakel und Kulturwoche
2004 startet die EM für schwule Sportler, der Beirat ist gegründet

Von Christina Warta

Die schwul-lesbische Farbenlehre ist kompliziert. „Wir würden gerne auf eine schwarze Null kommen und besser keine roten Zahlen schreiben", sagt Hermann Brem und wirft Oberbürgermeister Christian Ude einen Blick zu. „Auch wenn rot sonst durchaus eine attraktive Farbe ist." Ude grinst und sagt: „Außer beim Fußball." Die Finanzen sind wohl der einzige Bereich, in dem die Organisatoren der „Eurogames" konservatives Schwarz dulden werden. 2004 finden in München die schwul-lesbischen Europameisterschaften in 25 Sportarten statt. Nachdem die Landeshauptstadt im März den Zuschlag bekommen hat, konstituierte sich gestern nach dem Vorbild der Leichtathletik-Europameisterschaften ein Beirat für die Eurogames, dem Vertreter der Stadt, der Sportstätten und -verbände und natürlich Mitglieder des Vereins „Eurogames – München" angehören, der die Wettbewerbe ausrichtet.

5000 schwule und lesbische Sportler werden an den Wettkämpfen vom 29. Juli bis 1. August 2004 teilnehmen, etwa 20.000 Zuschauer werden erwartet. Zentraler Austragungsort wird das Olympiagelände sein, ausgenommen allerdings das Olympiastadion. „Das Stadion wollten wir von vornherein nicht, denn das können wir kaum füllen", sagt Sabine Malecek, stellvertretende Vorsitzende des Beirats. Stattdessen werden die Eurogames die Olympiahalle und die Olympia-Schwimmhalle nutzen, aber auch das Zentrale Hochschulsportgelände und das Dantestadion. Neben den klassischen Disziplinen wie Fußball, Volleyball, Leichtathletik und Schwimmen wird es voraussichtlich auch einen Wettstreit geben im Golf, Schach, Triathlon, Luftgewehrschießen und Cheerleading.

Natürlich müssen die Veranstalter immer wieder die Frage beantworten, welchen Sinn eine eigene Europameisterschaft für Schwule und Lesben hat. Die Antwort ist ernüchternd: „Immer noch werden Schwule und Lesben in dieser Gesellschaft diskriminiert", sagt der Beiratsvorsitzende Hermann Brem. „Verständlich, dass es da das Bedürfnis gibt, mal unter sich zu bleiben", sagt Ude.

Angebot für alle Athleten

„Aber wir wollen uns nicht abkapseln", fügt Sabine Malecek eilig hinzu. Die Eurogames sind denn auch offen für alle Sportler – auch die heterosexuellen. Und nicht nur für die: Auch mit behinderten Sportlern, Gehörlosen etwa suchen die Organisatoren Kontakt. „Es gibt nicht sonderlich viele Wettbewerbe für schwul-lesbische Sportler, aber eben auch nicht für behinderte Sportler. Denen wollen wir damit einfach ein weiteres Wettbewerbsangebot machen", sagt Sabine Malecek.

In einem halben Jahr sollen sich die Athleten anmelden können – „bis dahin müssen die Sportarten und Sportstätten feststehen", sagt Sabine Malecek. Etwa 650.000 Euro wird das Sportspektakel kosten, parallel findet eine Kulturwoche statt. „Wir wollen uns um Sponsoren bemühen", sagt Brem. „Doch die größte Summe wird über u nsere Teilnehmer finanziert." Damit am Ende die Null im Finanzplan steht - ausnahmsweise gerne in Schwarz.

Quelle: Süddeutsche Zeitung



 

14.11.2002 tz München

Synchronschwimmen, Golf: Homos kämpfen um Gold
5000 Schwule und Lesben treten bei den Eurogames am Olympiagelände gegeneinander an

München – Luftgewehrschießen, Badminton, Synchronschwimmen, Golf und Cheerleading: 5 von insgesamt 25 Disziplinen, in denen sich im Sommer auf dem Olympiagelände 5000 Athleten aus 24 Ländern messen werden – bei der Europameisterschaft der Schwulen und Lesben. Die Landeshauptstadt hat sich gegen Wien als Austragungsort der Eurogames durchgesetzt. Unter dem Ehrenvorsitz von Oberbürgermeister Christian Ude tagte gestern zum ersten Mal der Organisations-Beirat im Rathaus.

„Diese Veranstaltung ist die Gelegenheit, bei der die Münchner Schwulen- und Lesben-Szene ihre Vitalität demonstrieren kann", so Ude. Der Oberbürgermeister ist überzeugt, „dass die Veranstaltung nur dazu beitragen kann, die Anerkennung Münchens als weltoffene, liberale Stadt zu fördern". Zwischen dem 29. Juli und 1. August 2004 rechnen die Veranstalter mit 20.000 Besuchern.

Die Stadt hilft in erster Linie bei der Organisation der Spielstätten und des Kulturprogramms. Das benötigte Budget von 650.000 Euro soll durch Mitgliedsbeiträge, Teilnahmegebühren und den Ticketverkauf eingespielt werden. Münchens schwul-lesbische Sportvereine zählen 800 Mitglieder. „Die Spiele sind aber nicht nur für homosexuelle Teilnehmer geöffnet, bei uns kann jeder mitmachen", versichert Hermann Brem vom Eurogames-Vorstand.

Christian Ude hob auch den wirtschaftlichen Aspekt der Eurogames hervor: „Im Olympiagelände können wir jede Veranstaltung brauchen – und um so besser, wenn es sich um Leichtathletik handelt." tk

Quelle: tz München



 

12.11.2002 Bild

Olympiazentrum: Riesensportfest nur für Schwule und Lesben
Ude Schirmherr – 5000 Aktive werden erwartet

Von Karsten Riechers

München – Schrill, bunt, provokant: Im Sommer 2004 steigen im Münchner Olympiapark die schwul-lesbischen Europameisterschaften.

Zu den „EuroGames" vom 29. Juli bis 1. August 2004 werden rund 5000 schwule und lesbische Sportler aus 24 europäischen Ländern erwartet und bis zu 20.000 Zuschauer. Schirmherr ist OB Christian Ude. „München ist eine hervorragende Wahl als Austragungsort der EuroGames", versichert Ude den Veranstaltern.

Die meisten der 24 Disziplinen – von Basketball über Karate bis zum Tischtennis – finden auf dem ZHS-Gelände im Olympiapark statt. Geschwommen wird in der Olympiaschwimmhalle, die Leichtathleten treten im Dantestadion gegeneinander an, die Triathleten auf der Ruderregatta-Strecke. Es gibt auch ungewöhnliche und exotische Disziplinen wie Golf, Schach und Cheerleading. Die Eröffnungs-Party steigt im Theatron, bei schlechtem Wetter in der Olympiahalle. Auf dem Coubertinplatz wird ein buntes „Regenbogendorf" aufgebaut. Dort steht neben Info- und Serviceständen ein großes Bierzelt mit günstigen Preisen und dort steigt auch das kulturelle Beiprogramm. Unter anderem geben die „Schwuplattler", eine schwule Schuhplattler-Gruppe, den Gästen aus ganz Europa Einblick in typisch Bayerische Folklore.

Wohnen sollen die schwulen und lesbischen Sportler unter anderem bei der Stadt. Dort sucht man nach Hallen, die ihnen preiswert überlassen werden können. Außerdem fahnden die Organisatoren nach Privatquartieren.

Quelle: Bild



 

April 2002 Sergej, Interview

„Das Sportevent der Dekade"
Die EuroGames 2004 kommen nach München

Interview von Bernd Müller mit Sabine Malecek

Am 3. März fiel die Entscheidung in Antwerpen: Mit 37 zu 15 Stimmen setzte sich die Münchner Bewerbung für die Eurogames gegen die Konkurrenz aus Wien durch. Somit wird das größte schwullesbische Sportfest Europas vom 29.7.-1.8.2004 in München Station machen.

Wir sprachen mit Sabine Malecek, Mitinitiatorin und Mitglied des „Euroboard", dem Führungszirkel des Eurogames-Vereins, über Hoffnungen, Erwartungen und kommende Aufgaben.

Sergej: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg! Wie habt ihr denn diese Entscheidung, aufgenommen?
Sabine: Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass sich die viele Arbeit im Vorfeld gelohnt hat und die EGLSF (European Gay And Lesbian Sports Federation) unsere Bewerbung überzeugend fand. Natürlich wissen wir auch, dass jetzt jede Menge Arbeit auf uns zukommt...

Sergej: Welche Trümpfe haben bei der Bewerbung gestochen?
Sabine: Zum einen der Austragungsort: Die Eurogames werden in erster Linie im Olympiazentrum und in den Anlagen der Zentralen Hochschulsportanlage (ZHS) stattfinden – die Termine sind schon fix. Wir können auf die Unterstützung der Stadt bis hin zum OB zählen sowie auf die große Münchner schwul-lesbischen Sportszene, die geschlossen hinter dieser Bewerbung steht. Zudem haben wir einen soliden Finanzplan vorgelegt und in Bristol-Myers Squibb einen ersten Großsponsoren gefunden. Finanziell ist aber (außer den Startgebühren) noch nichts fix – hier sind wir auf die Initiative von Privatleuten und Firmen angewiesen.

Sergej: Was kann man jetzt schon über den Umfang der Spiele 2004 sagen?
Sabine: Wir rechnen mit ca. 5.000 TeilnehmerInnen und planen, mindestens 22 Sportarten anzubieten. Wir verfolgen ein Breitenkonzept, das heißt: Wir möchten möglichst viele Sportarten anbieten, auch wenn sich an einzelnen nur wenige SportlerInnen beteiligen. Außerdem wollen wir erstmals Beachvolleyball ins Programm aufnehmen.

Sergej: Was kommt auf München und besonders auf die schwul-lesbische Szene zu?
Sabine: Viel Arbeit! Wir brauchen jede Menge ehrenamtliche Mitarbeiterinnen auf allen Ebenen. Wir möchten auch eine Bettenbörse organisieren, um möglichst viele Gäste privat unterzubringen. Aber wir haben bislang so viel positive Resonanz bekommen, dass ich zuversichtlich bin, die Unterstützung der Szene zu bekommen. Ein weiteres Ziel ist 50% Frauen in allen Bereichen zur Teilnahme zu bewegen – nicht nur im Sport.

Sergej: Was könnten die Eurogames in München bewirken?
Sabine: Es wäre schön, wenn sie zu mehr schwul-lesbischer Zusammenarbeit führen würden und vor allem im Frauenbereich zu einem Aufschwung für die SportlerInnenszene führen. Zudem machen sie schwul-lesbisches Leben nach außen sichtbar. Und ich bin überzeugt, wir werden ein sympathisches und offenes Bild abgeben!

Quelle: Sergej



 

April 2002 Sergej

Ein Stück vom Kuchen
Eurogames-Party im „Soul City" mit viel Polit-Prominenz

Da steckte schon Symbolik drin: OB Christian Ude und Stadtschulrätin (und Team- München Ehrenmitglied!) Elisabeth Weiss-Söllner verteilten den „Eurogames"-Kuchen 2004.

Zur Feier am 20. März war neben etwa 250 Gästen auch jede Menge Polit-Prominenz erschienen. Neben den „üblichen Verdächtigen" von Rosa Liste, den Grünen und der SPD auch Mitglieder der konservativen Parteien FDP und CSU – bei einem so freudigen Ereignis rückt man eben gern mit aufs Bild. Ob diese Geste allerdings auch künftige Unterstützung in der Praxis bedeutet, wagt zumindest Rosa Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl zu bezweifeln: „Wenn es später um die Finanzierung geht, bin ich wahrscheinlich wieder der einzige, der mit der Faust auf den Tisch haut."

Aber zunächst einmal ging es darum, die großartige Leistung des Eurogames-Teams in der Bewerbungsphase zu feiern: Sabine Malecek und Thomas Michel zeigten die Präsentation, mit der sie in Antwerpen so erfolgreich für München warben und erläuterten auch die weiteren Schritte, die bis zum 29. Juli 2004 noch zu tun seien. Dr. Kessler vom ersten Großsponsor der Spiele, dem Pharmakonzern Bristol-Myers-Squibb, ermutigte das Team und auch OB Christian Ude erläuterte (gewohnt pointiert), warum er dieses schwul-lesbische Großereignis als Schirmherr auch ganz persönlich unterstützt.

Diese Party war ein Startschuss, der nicht zu überhören war – jetzt ist nicht nur die Politik, sondern die ganze Community gefordert „Team Spirit" zu entwickeln und die Eurogames 2004 zu einem wahrhaft europäischen Ereignis werden zu lassen. (Bernd Müller)

Quelle: Sergej



 

April 2002 Our Munich, Interview

Münchner G'schichten – Diesmal zu Gast bei Natalie Hartmann:
Münchens Goldjunge

Interview von Natalie Hartmann mit Christian Felix

EuroGames 2004 – für uns Anlass genug eine sportliche Münchner Geschichte zu bringen. Natalie Hartmann im Gespräch mit Christian Felix, Münchner Kindl, Physiker und: Münchens Goldjunge

NH: Wie kommt ein promovierter Physiker dazu „nebenbei" ein Olympiastadion zu retten?
CF: In der Physik beschäftigt man sich ständig mit komplexen Problemen und deren Bewältigung und verliert dabei vielleicht die Scheu vor Auseinandersetzung. Als Münchner, der sich seiner Heimatstadt sehr verbunden fühlt, konnte ich nicht tatenlos mit ansehen, wie nach dem Willen des Stadtrats, der Staatsregierung und aller großen Parteien in einer Art kollektivem Black-Out das einzige Bauwerk Münchens, das Weltruf genießt einem Fußballstadion weichen sollte. Das Olympiastadion ist ein Wahrzeichen Münchens und gilt seit den „Heiteren Spielen" von 1972 dank Architektur als Symbol für ein demokratisches, weltoffenes und tolerantes Deutschland. Das „schönste Leichtathletikstadion der Welt" ist in der Bundesrepublik zusammen mit den Berliner und Stuttgarter Arenen das letzte Großstadion mit olympischer Laufbahn. Ein Abriss hätte internationale Leichtathletikveranstaltungen in München für immer ausgeschlossen.

NH: Im Jahr 2000 hast Du das Bürgerbegehren Olympiastadion initiiert, erschien das Bürgerbegehren angesichts der Gegner nicht zunächst aussichtslos? Was hat Dich motiviert?
CF: Ja, die Vertreter des Bürgerbegehrens – dazu gehörten namhafte Architekten und Professoren – sahen sich einer breiten Allianz aus Politik und lokaler Presse gegenüber, zu der sich auch die Präsidenten der beiden Fußballvereine gesellten. Motivierend war die positive Resonanz in der überregionalen Presse, die Unterstützung durch Alt-OB Hans-Jochen Vogel und die nationalen Fachgremien der Architektur, aber auch der Zuspruch des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes und vor allem das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Nach nur knapp vier Monaten haben wir 40.000 Unterschriften gegen den Umbau des Olympiastadions und für den Neubau einer Fußballarena gesammelt.

NH: Welchen Sportarten hast Du Dich verschrieben?
CF: Als Mitglied der Münchner FrontRunner nahm ich an mehreren Euro- und GayGames teil. Zurzeit befindet sich eine Triathlongruppe innerhalb von Team München im Aufbau: Wir treffen uns jeden zweiten Donnerstag im Olympiabad zum Schwimmtraining mit kompetenter und sympathischer Anleitung.

NH: Du warst mit in Antwerpen und hast für München gekämpft, warum hat Deiner Meinung nach München den Zuschlag für die EuroGames 2004 erhalten?
CF: Am Ende hatte München gegenüber dem sehr fairen Mitbewerber Wien das überzeugendere Konzept. Die Präsentation und die anschließende Befragung hinterließ bei den Delegierten der EGLSF einen sehr kompetenten und authentischen Eindruck. Unsere Bewerbung kann sich auf die breite Basis der sieben Münchner schwullesbischen Sportvereine stützen, in denen rund 800 Sportlerinnen und Sportler organisiert sind. Beeindruckt hat aber wohl vor allem die Qualität der Sportstätten: Zum ersten Mal werden einige Disziplinen der EuroGames auf olympischem Gelände ausgerichtet!

NH: Auf wen ist eigentlich die Idee der EuroGames in München zurückzuführen? Die treibenden Kräfte sozusagen?
CF: Als erster hat Beppo Brem (Vorstand Team München) die Idee umgesetzt, die sog. „Großen EuroGames" 2004 nach München zu holen, und zusammen mit Sabine Malecek (Vorstand Amazonen) im Frühjahr 2001 die Vorbereitungen getroffen, aus denen im Herbst der EuroGames-Verein, das EuroTeam, hervorgegangen ist. Viele der rund 50 EuroTeamer haben mit ihrer Fachkompetenz maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Zum Vorstand des Vereins, dem EuroBoard, gehören außer Beppo und Sabine noch Thomas Michel, Klee Michel, Jan Wimmer und ich. Es waren Sabine, Beppo und Thomas, die in Antwerpen die Münchner Bewerbung so erfolgreich präsentiert haben.

NH: Wie können MünchnerInnen mithelfen?
CF: Wir brauchen Sponsoren, KuratorInnen, einige hundert freiwillige HelferInnen (für private Bettenbörse, Registrierung, Gäste-Betreuung, IT-Mitarbeit, Helpdesks, Ausrichtung der Wettkämpfe...) Jede/r, der/die Ideen oder Erfahrung einbringen möchte, ist aufgefordert „EuroTeamer" zu werden, damit das nach den diesjährigen GayGames in Sydney größte schwullesbische Sportereignis der Welt ein unvergesslicher Erfolg wird.

NH: Wird die Liberalisierung der Gesellschaft zum Verschwinden der schwullesbischen Sportvereine führen?
CF: Ein politisches Ziel schwullesbischer Sportvereine und von Großveranstaltungen wie den Euro- und GayGames ist die Sichtbarmachung sportlicher Leistungen von Lesben und Schwulen und deren Akzeptanz in der „normalen" Bevölkerung. Wenn eines Tages jede offen lesbische Athletin und jeder offen schwule Athlet in jedem Land dieser Welt jedem Sportverein beitreten und an Wettkämpfen teilnehmen kann ohne Diskriminierung fürchten zu müssen, wäre dieses Ziel sicher erreicht. Trotzdem werden Veranstaltungen der Gay Comunity immer bunter und innovativer sein, als vergleichbare Ereignisse der Heterowelt. Deshalb glaube ich, dass die Liberalisieung unserer Gesellschaft eher zu einer zunehmenden Beteiligung aufgeschlossener Heten an schwullesbischen Sportvereinen und Großveranstaltungen führen wird.

NH: Es werden 20 Disziplinen 2004 in München vertreten sein. Hast Du eine Lieblingsdisziplin?
CF: Die Schwimmwettbewerbe in der Olympiaschwimmhalle werden sicher sehr spannend und abwechslungsreich, aber ich fürchte, keiner von uns wird in diesen Tagen die Zeit haben, in Ruhe irgendwo zuschauen zu können.

NH: Christian, wir freuen uns mit Dir und werden alles tun, damit München in 2004 heller leuchtet denn je!

Quelle: Our Munich



 

April 2002 Our Munich

EuroGames 2004 – die Jubelfeier im Soul City

Es ist amtlich: das größte Sportevent für Europas Lesben und Schwule wird in München unter dem Motto „Munich s'ports the Rainbow" vom 29.07. bis 01.08.2004 auf dem Olympiagelände stattfinden.

Grund genug für das EuroGames-Team, vielen Sportler und Sportlerinnen, und natürlich der städtischen Prominenz diesen fulminanten Erfolg für die Landeshauptstadt zu feiern. Oberbürgermeister und Schirmherr Ude befand sich durchaus in städtischer Prominenz. Denn eins ist sicher: München gewinnt als Austragungsort für dieses wichtige Sportereignis endlich Anschluss an die europäischen Homometropolen. Unglaubliche 5000 Sportlerinnen und ca. 20.000 Gäste werden an die Isar strömen und das Stadtbild bereichern.

Das wissen auch unsere Stadthalterinnen und sprangen auf den Siegeszug auf. Allen voran PR-Genie Thomas Niederbühl, Gabriele Neff aus der goldenen Mitte, die bald im OM-Promi-Lesbenturnier fußballspielende Lydia Dietrich (Position links außen) nebst der roten Irene Schmidt (Sportart bisher unbekannt) und, man glaubt kaum, der CSUler uido Gast. Denn in ist, wer drin ist! Außerdem wurden gesichtet: eine spaßhabende Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner in Begleitung der Königin der städtischen Hallen und Plätze Margot Murr. Letztere sorgte bereits beim Lesbenfrühlingstreffen für ausreichend Schlafplätze. Beim größten Sportevent vor der Fußball-WM übernimmt Christian Ude gerne die Schirmherrschaft und dankt der versammelten, beifalltosenden Gemeinde überschwänglich.

„Dieser Abend hier ist die erste sich bietende Gelegenheit, um sich bei der Szene für ihr Engagement zu bedanken und ich verspreche, die Erwartungen nicht zu enttäuschen!", so Ude in die feiernde Runde. „Die EuroGames werden den Ruf der Stadt in punkto Liberalisierung und als Sporthochburg festigen. Und werden Leben in den Olympiapark bringen!" so Ude weiter.

Als Anregung gab der queerliege Oberbürgermeister den Organisatoren mit auf den Weg, sich nicht innerhalb der Community abzuschotten oder sich nicht in ein Ghetto abdrängen zu lassen, in dem man nur noch seine eigene homosexuelle Welt sieht. Abhilfe könnte z.B. in der wichtigen Programmgestaltung geschaffen werden und so auch heterosexuelle Mitmenschen integrieren. Beppo Brem fing diesen Ball galant auf und gab zu verstehen, dass dies nicht zu befürchten sei und das Orgateam um die EuroGames sehr wohl auch heterosexuelle Sportlerinnen und Unterstützer einbauen wird, insofern das nicht bereits geschehen ist.

Mit dem Lattenzaun winkte Brem, als er dem OB den belgischen Glückseuro offerierte und gezielt den Blick auf die wohl zu erwartende finanzielle Unterstützung der Stadt lenkte. Die Lacher waren der Aktion sicher, als der EuroGames-Vorstand Christian Felix den versprochenen Glückseuro erst nach nochmaliger amüsierter Aufforderung aus der Hose zauselte. Ende gut alles gut: Ude ündigte an, die Finanzierungsmaßnahmen der Stadt mit den Verantwortlichen hinter verschlossenen Türen auszuklügeln. Und OurMunich freut sich wirklich, von Anfang an dabei gewesen zu sein! (Natalie Hartmann)

OB Christian Ude: „Ich freue mich sehr, dass die nächsten EuroGames in München ausgetragen werden. Wenn im Sommer 2004 rund 5000 schwule und lesbische Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa um Medaillen kämpfen, wird dies einmal mehr ein Beweis dafür sein, dass die schwullesbische Szene für unser Großstadtleben eine willkommene Bereicherung darstellt. Ich hoffe, dass es dabei dann im Zeichen des Regenbogens genau so ausgelassen und fröhlich zugehen wird wie auf den schrillen Veranstaltungen zum Christopher Street Day, für die ich ja auch jedes Jahr gerne die Schirmherrschaft übernehme. Und natürlich freut es mich auch für unseren Olympiapark, dass er nach der Leichtathletik-Europameisterschaft in diesem Sommer auch 2004 mit der größten schwullesbischen Sportveranstaltung der Welt ein weiteres sportliches Highlight wird bieten können, das sicherlich auch über die Szene hinaus auf reges Zuschauerinteresse stoßen wird."

Dr. Gabriele Weißhäupl, Fremdenverkehrsdirektorin, München: „München ist geprägt von Vielfalt, Toleranz und Lebenslust, ist Zuhause einer vitalen selbstbewussten schwullesbischen Szene. Die EuroGames bedeuten Multisport, Engagement für Gleichberechtigung und Anerkennung, viel Spaß und 5.000 schwul-lesbische Sportlerinnen und Sportler zu Besuch in der Landeshauptstadt. Was liegt näher, als Stadt und Spiele zusammenzubringen? Als Fremdenverkehrsdirektorin bin ich sehr stolz, dass München das Rennen gemacht hat und Gastgeber für die EuroGames 2004 sein wird. Wir dürfen gespannt sein auf Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa, auf Wettkämpfe, auf jubelnde Sieger und faire Verlierer und ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm. Den entscheidenden sportlichen Kick gaben die Olympischen Spiele 1972. Seitdem spielt München an der Spitze der bedeutendsten Sportmetropolen, mit allen positiven Auswirkungen auch für den Tourismus in der Stadt. Darüber hinaus ist der Sport von gesellschaftlicher Bedeutung – er verbindet und integriert, Grenzen jeder Art werden bedeutungslos. Ich freue mich darauf die Sportlerinnen und Sportler und ihre Fans begrüßen zu dürfen und wünsche allen Erfolg, glückliche Begegnungen und unbeschwerte Tage."

Beppo Brem, Vorstand Team München und EuroGames: „Einfach klasse, dass die EuroGames 2004 nach München kommen! Zur Erinnerung: 1998 sind die SportlerInnen aus München bei den GayGames in Amsterdam erstmals gemeinsam aufgetreten. Vor zwei Jahren noch haben unsere schwullesbischen Sportvereine kaum eine Rolle gespielt in Deutschland und Europa. Wir waren bestenfalls Regionalliga. Tja, uns jetzt, im Jahr 2002 spielen wir in der Champions League! Eine echte Teamleistung. Das wird der ehrgeizigste Sportwettbewerb, die größte Party, das beste Kulturprogramm, die größte Demo für unsere Lebensweise, die Schwule und Lesben in München je erlebt haben. Und für München ist es außerdem das größte Sportevent vor der Fußball-WM. Ich hoffe, dass viele mithelfen werden und dabei sein wollen, ganz nach dem Motto: „Munich s'ports the rainbow"."

Quelle: Our Munich



 

22.3.2002 Süddeutsche Zeitung

Eurogames 2004 in München
5000 Sportler kommen zum schwul-lesbischen Sportfest

München hat den Zuschlag für die Eurogames 2004 bekommen, einem schwul-lesbischen Amateursport-Festival, das im vier-Jahres-Turnus in einer europäischen Großstadt abgehalten wird. Vom 29. Juli bis 1. August 2004 werden sich rund um das Olympiagelände etwa 5000 Teilnehmer aus ganz Europa miteinander messen. Vorgesehen sind 25 Disziplinen, darunter Volleyball, Schwimmen, Ringen, Triathlon und Golf. Das Motto lautet „Sport für alle": Jeder kann mitmachen; eine besondere Qualifikation ist nicht nötig. Organisiert werden die Spiele von der „European Gay and Lesbian Sports Federation" (EGLSF), der europäischen Dachorganisation. In München gehören ihr sieben Vereine mit mehr als 800 Mitgliedern an.

Bereits am 3. März hatte sich München mit 71 Prozent der Stimmen gegenüber Wien durchgesetzt. Am vergangenen Donnerstag folgte eine kleine Siegesfeier in der Diskothek „Soul City". Anwesend waren Mitglieder des neu gegründeten Münchner Vereins „Eurogames", Stadträte aus allen Fraktionen sowie Oberbürgermeister Christian Ude, der die Schirmherrschaft über die Spiele übernahm. Er freue sich, dass München den Zuschlag bekommen habe, sagte Ude. Die Eurogames seien die größte Sportveranstaltung in der Stadt zwischen der Leichtathletik-EM in diesem Jahr und der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Die EGLSF setzt sich seit 15 Jahren für die Anerkennung und Gleichberechtigung schwuler und lesbischer Sportler ein „Wir wollen die Vielfalt verschiedener Lebensformen zeigen", sagte Hermann Brem vom Münchner Organisationsteam. Auch behinderte Athleten sollen an den Spielen teilnehmen können. Finanziert wird die Veranstaltung zum Großteil von Sponsoren sowie mit den Teilnahmegebühren, die die Sportler entrichten müssen. Der Verein hofft außerdem auf einen städtischen Zuschuss. tar

Quelle: Süddeutsche Zeitung



 

22.3.2002 Abendzeitung

Keine Angst, für die nächsten „EuroGames" muss nicht schon wieder ein neues Stadion gebaut werden. Im Sommer 2004 werden sich rund 5000 Teilnehmer aus ganz Europa zu Leichtathletik-und Schwimmwettkämpfen, zu Ballsport und Golfturnieren treffen. Damit ist das die letzte Großveranstaltung vor der Fußball-WM 2006. Mitmachen kann bei den „EuroGames" jeder - vorausgesetzt, man ist lesbisch oder schwul. Parallel zu den sportlichen Entscheidungen wird im „Rainbow Village" auf dem Coubertinplatz ein Rahmenprogramm veranstaltet. München hatte sich als Austragungsort der „EuroGames" beworben und den Zuschlag weit vor Konkurrent Wien bekommen. Im „Soul City" fand deshalb eine kleine Siegesfeier statt.

Quelle: Abendzeitung



 

13.3.2002 Süddeutsche Zeitung

EuroGames 2004 in München - Golf und Line Dance

Von Gerald Kleffmann

Am Tag der Entscheidung, sagt Hermann Brem, sei er sich sicher gewesen, dass es klappt. Schließlich habe man eine hervorragend gestaltete Bewerbungsmappe eingereicht. Auch wusste man Bürgermeister Christian Ude hinter sich, ebenso wie die 800 schwulen und lesbischen Sportler in München. Der größte Trumpf aber sei gewesen, meint Brem, dass die Eurogames noch nie in ihrer siebenjährigen Geschichte auf einer ehemaligen Olympia-Anlage stattgefunden haben. Und tatsächlich: Der Trumpf stach. Die Delegiertenversammlung der European Gay and Lesbian Sports Federation hat in Antwerpen mit 37:15 Stimmen für die bayerischen Landeshauptstadt als Ausrichter der Eurogames 2004 gestimmt, die, wie Brem schätzt, die größte weltweite Sportveranstaltung für Schwule und Lesben nach den GayGames kürzlich in Sydney werden wird.

Brem, 40, der neben seinem Beruf als Personalberater ehrenamtlich im Organisationsteam der Eurogames arbeitet, rechnet mit bis zu 5000 Sportlerinnen und Sportlern aus Europa, die teilnehmen werden. Wenn es so kommt, wäre diese Veranstaltung das größte Sportereignis in München bis zu der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Eine Tatsache, die Brem stolz macht. „Wir wollen deshalb auch, dass die Eurogames ein Happening für alle werden", sagt er. Obwohl die Wettkämpfe nur an vier aufeinander folgenden Tagen stattfinden, plane man insgesamt sieben Tage für das Rahmenprogramm ein. „Es gibt ein erstklassiges Kulturprogramm", verspricht Brem und zählt all die Veranstaltungen auf, die abseits der Sportwettkämpfe angeboten werden: „Bergwanderungen, Stadtrundgänge, Kuratorien, Partys." Die Eröffnungsfeier wird im Theatron zelebriert, ein großes Abschlussfest wie bei den olympischen Spielen ist auch geplant.

„Bei Männern beliebt“

Aber nicht nur der Spaßfaktor der Beteiligten soll im Vordergrund stehen. „Es geht natürlich auch um den Sport", meint Brem. In über 20 Disziplinen werden Medaillen vergeben. Darunter sind klassische Sportarten wie Leichtathletik, Fußball oder Schwimmen, die bei den Schwulen und Lesben zu den beliebtesten gehören. Darüber hinaus wird auch in weniger populären Disziplinen wie Wrestling, Ballroomdancing oder Schach um Sieg oder Niederlage gekämpft. Und erstmals werden Sportarten angeboten, die nicht zum Standardrepertoire der bisherigen vier durchgeführten Eurogames gehören. Golf zum Beispiel oder Line Dance, eine dem Westerntanz verwandte Leibesübung. „Die wurde ins Programm genommen, weil sie vor allem bei den Männern beliebt ist", erklärt Brem.

Obwohl es noch bis 2004 ein bisschen Zeit ist, wurde der Organisationsplan bis zum Tag der Eröffnung bereits genauestens entworfen. Die Vorbereitung soll in drei Phasen ablaufen, sagt Brem. Ab Mai versuche man das Organisationsteam zu komplettieren. Momentan engagieren sich zehn Mitarbeiter, später sollen es 50 werden. Danach beginne die Sponsorensuche, denn irgendwie müssen die Eurogames ja finanziert werden.; rund ein Drittel wird über die Startgebühr der Teilnehmer abgedeckt (55 Euro), den Rest sollen eben Sponsoren bringen. Und schließlich will Brem „die geeignete Infrastruktur schaffen"; Verträge mit den Wettkampfstätten wie dem Dantestadion oder der Anlage der ZHS müssen daher abgeschlossen werden. Aber vorher werde erst mal gefeiert. „Am 20. März lassen wir es im Soul City krachen", sagt Brem.

Quelle: Süddeutsche Zeitung